Taifun "Kompasu"
Die pazifische Taifunsaison geht weiter. Mit "Kompasu" folgt nun Sturm Nummer 15 und zieht in Richtung Shanghai. Die Frage, die sich Asien nun stellt: Wird er Landkontakt haben? Welche Schäden wird er verursachen?
Entstehung und Zugbahn
Nach dem tropischen Sturm "Dianmu" im Pazifik am 12.08.2010 folgt nun "Kompasu". Dieser bildete sich am 28.08.2010 westlich der nördlichen Marianen aus einem Tiefdruckgebiet. Im Laufe der folgenden zwei Tage wanderte "Kompasu" weiter Richtung Nordwesten und unter Verstärkung einen direkten Kurs auf die Insel Okinawa (siehe auch Radarbild) nahm. Am frühen Montagmorgen des 30.08.2010 wurde er als Taifun Stärke 1 klassifiziert. Dank der günstigen Bedingungen, wie der konstanten Zufuhr von Wärme und Feuchte, wurde er nach kurzer Zeit auf Stärke 2 nach der Saffir-Simpson-Hurrikan-Skala hochgestuft.
Aktuelle Entwicklung
"Kompasu" traf am 31.08.2010 gegen 16:40 Uhr Ortszeit den Norden der japanischen Insel Okinawa (siehe Abbildung 3 und den aktuellen Satellitenloop). Dabei wurden heftige Regenfälle, hohe Windgeschwindigkeiten mit 159 km/h und meterhohe Flutwellen registriert. Auch wenn bisher nicht gemessen, sind Niederschlagsmengen mit bis zu 80 Liter pro Quadratmeter innerhalb einer Stunde möglich. Dabei muss mit Überschwemmungen und Zerstörung von Straßen sowie der Infrastruktur in weiten Teilen gerechnet werden.
Die weitere Entwicklung
Taifun "Kompasu" soll nach Modellprognosen weiter in Richtung Shanghai mit ihren 19 Millionen Einwohnern wandern und an Intensität zunehmen.
Dabei kann der Taifun Stärke 3 mit Spitzenwindgeschwindigkeiten um 190 km/h erreichen. Keiner in dieser Saison bisher vorgekommenen 17 Stürme im Pazifik wurde bisher als Stärke 1 oder höher klassifiziert, sodass dieser Taifun bis jetzt der stärkste Sturmdiesen Jahres ist. Von den Vorhersagemodellen ausgehend, wird "Kompasu" voraussichtlich aber nicht Shanghai treffen. Stattdessen wird der Taifun am 02.09.2010 Kurs auf die elf Millionen Einwohnerstadt Seoul nehmen, wo es eben auch dort zu Überschwemmungen, Flutwellen und Sturmböen kommen kann. Normalerweise schwächt sich ein Taifun, wenn er über das Festland zieht, rasch ab. Da "Kompasu" allerdings über Südkorea zieht, wird er sich nicht rasch abschwächen, da die Zufuhr von Wärme und Feuchte weiterhin gewährleistet ist. Stattdessen wird er als tropischer Sturm Kurs auf Nordjapan nehmen (siehe hier), wo er sich auf dem Weg dorthin abschwächen wird. Dennoch sind dort Sturmböen und somit Schäden zu erwarten.