Überflutungen in Asien

Strömender Regen im Südosten Asiens. Jüngstes Beispiel ist Vietnam mit Überflutungen

Seit Tagen und Wochen schüttet es kräftig in weiten Teilen Südostasiens. Nachdem bereits mit Taifun Chanthu der zweite tropische Wirbelsturm über die Region mit Sturm und sintflutartigen Regenfällen gezogen ist, werden die Probleme immer größer.

So wurde bereits zu Beginn der vergangenen Woche China auf eine harte Probe gestellt. Nachdem der längste Fluss Jangtse zu diesem Zeitpunkt den höchsten Pegelstand seit über einem Jahrzehnt erreicht hatte, gab es vor allem für den Drei-Schluchten-Damm, dem größten Wasserkraftwerk der Welt, eine harte Belastungsprobe:

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Mindestens 146 Tote
Tausende von Menschen im Einflussbereich des Jangtse wurden zuvor bereits evakuiert, als das Wasser gleichermaßen Dörfer, Ackerflächen und Städte überschwemmte, wobei es auch zu Schlammlawinen kam.

Seit Anfang des Monats kam es als Folge des starken Regens bereits hier zu mindestens 146 Toten, 40 werden immer noch vermisst. Berichte sprechen von 38 Millionen Menschen, die durch die Unwetter in China betroffen sind, 1,3 Millionen mussten wetterbedingt in Sicherheit gebracht werden.

Ursache für die ständigen Regengüsse sind tropische Stürme, die immer wieder über das Südchinesische Meer auf das Festland ziehen. Jüngstes Beispiel ist der Taifun "Chanthu". Dieser ist mittlerweile als tropisches Tiefdrucksystem über dem südlichen China und dem nördlichen Vietnam nahezu ortsfest und löst sich nun hier allmählich auf. Zuvor war es der Taifun "Conson", der vom 11. bis 18. Juli auf einer sehr ähnlichen Zugbahn unterwegs war (Abb. 4, siehe auch Unisys). Siehe auch die Satellitenbild-Animation von unserem Youtube-Kanal:

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Auch Vietnam betroffen
So kommt es seit der letzten Woche besonders im Norden Vietnams zu den heftigsten Regengüssen, seit Donnerstag sind in der Provinz Hà Giang (Abb. 5) teils 300 Liter pro Quadratmeter niedergeprasselt. Hier mussten fünf Menschen ihr Leben lassen, als ihre Häuser von Schlammlawinen mitgerissen wurden, insgesamt starben 10 Vietnamesen bei den jüngsten Überschwemmungen.

In der nahe gelegenen B?c Giang Provinz östlich der Hauptstadt Hanoi haben die Überflutungen mehrere Ortschaften von der Außenwelt abgeschnitten und die Rettungsmaßnahmen erschwert. 

Im Verlauf dieser Woche muss in der in diesem Gebiet verbleibenden tropischen Luftmasse mit weiteren kräftigen Schauern und Gewittern gerechnet werden, bevor sich in der zweiten Wochenhälfte die feuchteste Luft etwas weiter nach Norden bewegt und die Niederschlagsneigung damit etwas nachlässt (siehe Reisewetter).

 

Hinweis: Abb. 2 unterliegt einer CC-Lizenz.