Vorhersage und Rückblick
Während die letzten Tage noch deutlich über der Durchschnittsmitteltemperatur lagen und auch viel zu trocken waren, durften wir uns gestern über etwas Abkühlung und das lang ersehnte Nass von oben freuen.
Ein Ausläufer des Atlantiktiefs Quendoline (Abb. 1), der sich vom Südwesten Frankreichs bis hoch zur Nordsee zog, sorgte für einen kompletten Wetterumschwung.
Wie man auf der Luftmassenkarte (Abb. 2) sehen kann, wurde Europa durch die Front in zwei Gebiete aufgeteilt: Während es im Osten noch heiß und trocken war, wartete im Westen schon mildere, feuchte Luft auf uns. Auch anhand der Temperaturverteilung in Deutschland vom Donnerstag ließ sich die Front gut ausmachen:
Im Osten heiß, im Westen Abkühlung
So hatten wir im Westen, wo die Front bereits durchgezogen war, nur noch etwas über 20°C und im Osten, dem noch alles bevorstand, bis zu 33°C Höchsttemperatur.
Schauen wir uns aber erstmal an, was genau sich gestern abspielte: Als die kalte Luft der Front im Osten und Südosten auf die Heißluft traf, schob sich die Kaltluft unter die heiße und hob sie an. Beim Aufsteigen kühlte sich diese ab, und es konnten sich riesige Wolken- und sogar Gewitterkomplexe über Bayern und Sachsen bilden. Durch die im Moment noch sehr starke Sonne wurde dieser Vorgang noch verstärkt. In unmittelbarer Nähe der Front folgte dann durch die mitgeführte Feuchtigkeit und der milden Luft der gewittrige Dauerregen.
Nach dem Frontdurchgang sank die Temperatur durch die herangeführte, mildere Luft der neuen Luftmasse, sodass wir heute überall nur noch Höchsttemperaturen zwischen 18 und 24°C erwarten.
Wieder etwas wärmer
Anhand der Ensembles für Berlin und München (Abb. 4 und 5) kann man sich diesen Temperatursprung auch ganz gut veranschaulichen. Wie man auch sehen kann, stehen die Chancen gut, dass es schon zur Wochenmitte wieder leicht wärmer wird.
Rückblick
Ein Blick zurück Richtung südwestliches Europa, wo die Front schon in der Nacht zu Donnerstag durchging: Im französischen Clermont-Ferrand, im Zentralmassiv, fielen zum Beispiel 55 Liter auf den Quadratmeter in den 12 Stunden bis Donnerstagmorgen, 8 Uhr (Abb. 6). In Deutschland wurden noch höhere Werte erreicht:
Während es im in Hamburg dabei nur wenige Tropfen gab, traf es vor allem den Süden und Osten Deutschlands (Abb. 7). Spitzenreiter der 24 Stunden zwischen Donnerstag und Freitag, jeweils 8 Uhr war Landsberg mit einer Regenmenge von 68,4 Litern pro Quadratmeter. In Alpennähe am Kochelsee kam es zudem zu Hagel mit einem Durchmesser über 7 cm, wie hier zu sehen ist:
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Neben dem Alpenrand war das Erzgebirge und das Erzgebirgsvorland ein Schwerpunkt, über Frankenberg-Altenhain bei Chemnitz ergossen sich 64,2 Liter pro Quadratmeter.
In den kommenden Tagen bleibt es dann eher wechselhaft und mild bei maximal rund 18 bis 23, bis Mittwoch auch bis 25°C (Abb. 8).