8cm Hagelkörner

Bayern ist für seine Hagelunwetter berüchtigt. Am Freitag wurde die Region besonders derbe getroffen.

Im Jahr 1984 gab es in München das bis dahin teuerste Unwetter in Deutschland. Ein gewaltiger Hagelsturm mit Hagelkörnern von 5 bis 10cm Dicke zerstörte Autos und Hausdächer, große landwirtschaftliche Flächen wurden verwüstet. Spätestens seit diesem Ereignis gilt der Süden Deutschlands als die Region in Deutschland, die am häufigsten von Hagelunwettern heimgesucht wird. Viele Urlauber bestätigen diesen Eindruck.

Am Freitag wurde die Region um den Starnberger See besonders schlimm getroffen. In den Abendstunden wurden Hagelkörner mit mehr als 5cm Durchmesser, teils sogar bis zu 8cm, beobachtet. Autos wurden stark beschädigt, so hielten viele Scheiben dem Hagel nicht stand. München selbst wurde von dem Hagelunwetter nicht erreicht.

Die Satellitenbilder links zeigen die Entwicklung der Gewitterwolke südwestlich von München deutlich. Gegen 19 Uhr bildeten sich erste Quellwolken, die sich explosionsartig entwickelten und gegen 20 Uhr einen langen Schatten nach Osten warfen. Gleichzeitig zeigte sich im Zentrum der Wolke ein Wolkenturm, dessen Schatten auf den umliegenden Gewitterwolken zu sehen ist. Dieser Wolkenturm ist ein Anzeichen heftiger Aufwinde, in denen sich große Hagelkörner bilden können. Gegen 21 Uhr beleuchtet die untergehende Sonne nur noch die Gipfel der Gewitterwolke. Trotzdem kann man erkennen, dass sich nun zwei Wolkentürme über den Gewitteramboss erheben (helle Flecken). Noch deutlicher wird dies in den Radarbildern (Abbildung 4): Nach der raschen Entwicklung teilt sich die Gewitterzelle in zwei Kerne auf, die sich voneinander wegbewegen. Wenig später lösten sich diese Gewitter wieder auf.