Trockener Juni
Der Juni 2010 fällt in vielen Regionen Deutschlands bisher zu trocken aus. Schauen wir uns dazu an, wie viel Niederschlag bisher gefallen ist und wie viel Liter Regen dem langjährigen Klimamittel entsprechend für den ersten Sommermonat normal wären.
Niederschlag im Vergleich
In der Abbildung 1 sind die jeweiligen Niederschlagssummen vom 1. bis zum Morgen des 25. Junis innerhalb Deutschlands aufgeführt. Der Vergleich zum langjährigen Klimamittel (1961-1990) des Gesamtmonats wird dahinter in Prozent angegeben. Schon auf den ersten Blick fällt insbesondere das Norddeutsche Tiefland, mit Ausnahme einiger Küstenregionen, bislang deutlich zu trocken aus. In Potsdam fielen bisher insgesamt 6,7 Liter Niederschlag pro Quadratmeter. Die mittlere Monatssumme für Juni liegt hier bei 69,4 Liter, so dass bis gestern Früh gerade einmal 10 Prozent Niederschlag vom langjährigen Mittel des Gesamtmonats gefallen sind (Abb. 1). Auch andere Städte wie Magdeburg und Leipzig sind in diesem Monat viel zu trocken. In Kontrast dazu steht der Süden Deutschlands, wo sich der Juni vielerorts normal bis zu nass erweist. Besonders am Alpenrand kam es immer wieder zu länger andauerndem Regen, der die Niederschlagsmengen deutlich in die Höhe trieben (Abb. 1). Auch der Mittelgebirgsraum liegt meist im Bereich des Klimamittels für Juni.
Resultat - Hohe Waldbrandgefahr
Aufgrund der langen Trockenheit herrscht vor allem nordöstlich der Elbe die höchste Waldbrandgefahrenstufe (Abb. 2). Aber auch in Teilen Thüringens, Sachsens und Sachsen-Anhalts ist die Waldbrandgefahr signifikant erhöht. Also, wer hier in den Wäldern und Forste unterwegs ist, sollte folgende Hinweise stets beachten:
- Melden Sie Waldbrände sofort an die Feuerwehr unter Tel. 112.
- In den Wäldern gilt Rauchverbot vom 1. März bis 31. Oktober.
- Werfen Sie beim Auto- oder Bahnfahren keine Zigarettenkippen aus dem Fenster.
- Machen Sie im Wald oder in Waldnähe (bis 100 m) kein offenes Feuer.
- Parken Sie Ihren PKW nicht auf trockenem Gras, da es sich am heißen Katalysator entzünden kann.
- Parken Sie stets so, dass Betriebs-, Rettungs- und Löschfahrzeuge nicht behindert werden.
- Seien Sie besonders vorsichtig in lichten, grasreichen Bergwäldern. Durch Föhneinfluss herrscht hier oft große Trockenheit. Die Waldbrandbekämpfung ist extrem schwierig. Die finanziellen Folgen für den Brandverursacher und die landeskulturellen Folgen für den Wald und für die Bevölkerung können enorm sein.
- Waldbesitzer sollten Reisig und Restholz bei Waldbrandgefahr nicht verbrennen, sondern abtransportieren, häckseln oder einen Witterungsumschwung abwarten.
Sind im Juni noch größere Regenmengen zu erwarten?
Bereits in den gestrigen Wetternews wurde ein Ausblick für die nächste Woche gegeben. Somit bleibt es am Wochenende hochsommerlich warm und trocken. Zwar könnten in den letzten Junitagen von Westen her örtlich kurze Schauer oder Gewitter aufkommen, größere Niederschlagsmengen werden dabei jedoch nicht erwartet. Laut der Ensemble-Prognose für Berlin bleibt es bis zum Beginn des Julis weitgehend trocken (Abb. 3).