Tropensturm PHET
Starke tropische Wirbelstürme - im Atlantik "Hurrikane" oder "Hurricanes" genannt, heißen im Indischen Ozean "Zyklone". Ein sehr starker Zyklon namens 'Phet' mit Windgeschwindigkeiten bis 280 km/h bedroht die Anwohner des nördlichen Indischen Ozeans durch Wind, Wellen und extremen Regen.
Dieser Tropische Sturm entstand Ende Mai 2010 über dem nördlichen Indischen Ozean und zog seitdem mit nordwestlichem Kurs auf Oman zu. In Abb. 2 sehen wir seine Geschichte sowie die wahrscheinlichste weitere Zugbahn, wie sie vom Joint Typhoon Warning Center JTWC derzeit stets neu berechnet wird.
Zyklon Phet bisher
Momentan, am Morgen des 3. Juni 2010 MESZ, befindet sich der starke Zyklon 'Phet' (JTWC-Bezeichnung 03A) momentan etwa 550 km südlich von Maskat, der Hauptstadt des Oman (Abb. 2). Seine Position verlagert er dabei derzeit nur sehr langsam mit gut 5 km/h in Richtung Nordwest, während um sein Zentrum herum immer noch Windgeschwindigkeiten über 210 km/h mit Windspitzen bis 260 km/h herrschen. Er entspricht damit einem Hurrikan der Kategorie 4 von 5 auf der Saffir-Simpson Skala und ist damit sehr gefährlich, auch wenn er seinen Zenit wohl am 02.06.10 überschritten hat.
Alarm an den Küsten
So bereitet man sich in den Küstenregionen zwischen Oman und dem westlichen Indien, vor allem aber in Pakistan auf die Ankunft des Wirbelsturms vor. Dabei liegt vor allem die Gegend um Karatschi, einer der größten Städte der Welt mit fast 13 Millionen Einwohnern, in der wahrscheinlichen Zugbahn des Tropischen Sturms (Abb. 4).
Dieser selbst wird wohl bei seinem Weg über das omanische Festland deutlich an Kraft verlieren, kann aber dennoch durch seine vorausgesendeten Wellen und durch Sturmfluten für lebensbedrohliche Bedingungen sorgen. Dieses englischsprachige Fernsehinterview stammt vom gestrigen 2. Juni und berichtet von den Vorbereitungsmaßnahmen:
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Gefahr für Oman
Aber auch in Oman kann der Zyklon noch für verheerende Bedingungen sorgen. Denn er bringt neben Sturm auch enorme Regenmengen mit, die dann in einer Region fallen, die sonst nur wenige Tropfen Wasser pro Jahr erhält.
Immerhin scheint es so zu sein, dass 'Phet' nun über Land zieht und an seinem Rand die trockene Wüstenluft südwärts schickt, was Regionen im Landesinneren vor größeren Katastrophen bewahren sollte. Allerdings werden tausende von Küstenbewohnern zwischen Dawwah und Sur bedroht, wenn in den trockenen oder fast trockenen Flusstälern, Wadi genannt (Abb. 5), reißende Ströme werden. Im gebirgigen Nordosten Omans kann es zudem zu Schlammlawinen kommen.
'Phet' kommt auf seiner Zugbahn aus heutiger Sicht in den nächsten 24 bis 48 Stunden sehr nahe an der Hauptstadt Maskat mit immerhin 600.000 Einwohnern vorbei, mit ähnlichen Problemen durch zerstörerischen Wind und vor allem durch Überschwemmungen. Die Ölfelder im Oman scheinen immerhin nicht durch den Sturm bedroht zu sein, er sollte sich knapp weiter östlich aufhalten.
Hinweis:
Abb. 5 unterliegt einer CC-Lizenz