Wetter Pfingsten 2010

In diesem Jahr sieht es nach gutem Pfingstwetter aus - Glück nach dem bisher doch sehr durchwachsenen Wetter

Die Geduld von uns wird in diesem Jahr wirklich auf die Probe gestellt. Allerorten hört man, dass man die Nase voll hat von dem ewig grauen, kühlen und teils windigen Wetter. Vor allem der Regen könnte doch endlich mal aufhören! Da haben wir heute gute Nachrichten: Zu Pfingsten wird alles besser.

Und diese Wetterbesserung ist angesichts der seit Monaten anhaltend gestörten Strömungsverhältnisse in der Atmosphäre über weite Teile Europas wirklich ein beachtenswerter Glücksfall. Doch wollen wir die vor uns liegenden Tage nach und nach betrachten, denn zunächst müssen wir noch einmal durch ein "Tal der Tränen".

Zuvor noch einmal nass und Hochwasser
Zunächst haben wir es heut noch mit Schauern zu tun, die von der Mitte Deutschlands aus über die Alpen abziehen, wobei am Alpennordrand selbst wieder die höchsten Niederschlagsmengen erreicht werden dürften. Doch gilt unser Augenmerk viel mehr den Vorgängen aus dem Osten.

Denn von Oder und Neiße her wird die Wolkendecke am heutigen Dienstag immer kompakter werden, und zum Nachmittag oder Abend wird hier der erste leichte Regen einsetzen, der sich dann in Richtung Nacht weiter intensivieren und westwärts vorankommen wird: Tief Yolanda meldet sich an.

Dieses Tief hat in Osteuropa, speziell in Polen schon in den vergangenen Tagen für teils erheblichen Dauerregen gesorgt, teils fielen über 160 Liter pro Quadratmeter in nur 24 Stunden, sodass Weichsel und Oder momentan deutlich steigende Pegelstände vermelden. Die Märkische Zeitung vermeldet, dass die Oder bei Ratzdorf bereits über die Ufer tritt, und man erwartet in drei bis vier Tagen Hochwasser - die weitere Entwicklung hier werden wir weiter im Auge behalten.

Jedenfalls kann man hier keine Entwarnung geben, denn mit der über die Ostsee hereinkommende Warmluft ist auch ein Regengebiet verbunden, das teils schauerartig verstärkt und besonders im Nordosten Deutschlands schon in der Nacht zum Mittwoch teils mit Blitz und Donner einhergehen kann. Dieses Regengebiet weitet sich dann am morgigen Mittwoch fast über ganz Deutschland aus, nur am Niederrhein und an der Ems wird es nur noch zu wenigen Tropfen reichen, hier hält bereits das Hoch Siegbert dagegen.

Andererseits kommt es mit der zunächst noch nördlichen Windkomponente noch einmal zu Stauniederschlägen, die sich auch am Freitag noch am Alpenrand halten, so dass hier voraussichtlich noch einmal die höchsten Regenmengen zusammenkommen.

Hoch Siegbert kommt
Aber gleichzeitig hat der Donnerstag bereits für den Nordwesten Deutschlands immer mehr Lichtblicke, denn Hoch Siegbert kann sich zunehmend von hier her behaupten und die Wolken ganz allmählich südostwärts abdrängen. Der markanteste Unterschied werden aber die Temperaturen sein. Ungewöhnlicherweise wird es ja wie in Abb. 3 zu sehen von Nordosten her wärmer, und so kann man in Hamburg schon dann Höchsttemperaturen von 20°C erwarten, in München jedoch nur wenig über 10°C.

Samstag hat das Hoch über Großbritannien seinen Einfluss aber auf beinahe ganz Deutschland ausgeweitet (Abb. . Wir dürfen - abgesehen vielleicht noch vom Berchtesgadener Land - einen überwiegend freundlichen und auch trockenen Tag erwarten bei Höchsttemperaturen von meist über 20°C, am Oberrhein ist örtlich auch ein Sommertag mit 25°C möglich. Damit dürfte die Vorfreude auf die Pfingstfeiertage vielfach beim Grillen zelebriert werden.

Wetter zu Pfingsten - OK
Pfingstsonntag
Auch der Pfingstsonntag sieht durchaus angenehm aus. Für Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz steht dabei fast einwandfreies sonniges Wetter an. Aber auch weiter nördlich wird es trotz einiger kompakterer Wolkenfelder nur selten Schauer geben.

Grund dafür ist Tiefdruckentwicklung in Richtung Nordmeer und Skandinavien (Abb. 5), wobei die kältere Luft mal versucht, auch nach Deutschland vorzudringen, aller Voraussicht nach aber nicht gegen das Hoch ankommen wird. Daher "schießt" die Kaltluft ostwärts an Deutschland vorbei (Abb. 6), hinterlässt aber eine kleine Schauerwahrscheinlichkeit. Die Höchsttemperaturen liegen dabei aber immer noch meist im Bereich 18 bis 24°C, an den Küsten etwas kühler, am Oberrhein vielleicht sogar etwas wärmer.

Pfingstmontag
Pfingstmontag ist noch eine Weile hin, wodurch es für eine punktgenaue Prognose natürlich noch zu früh ist. Generell gibt es hier ein paar Unsicherheiten, wie kräftig das Hoch noch ist, oder ob es bereits dem tiefen Luftdruck über Skandinavien weicht und sich wieder in Richtung Britische Inseln zurückzieht. Ein Vorhersagemodell, das amerikanische, lässt hier bereits mehr Tiefdruckeinfluss zu, was für eine erhöhte Niederschlagsneigung spricht (Abb. 7), während das europäische Vorhersagemodell eher höheren Luftdruck prognostiziert (Abb. 8, jeweils aktuelle Vorhersagekarten gibt es übrigens bei uns unter der Rubrik Profikarten).

Nach bisheriger Erfahrung dürfte hier der Mittelweg die beste Prognose für den Pfingstmontag sein. Das würde bedeuten, dass wir es mit einem ausgeglichenen Mix aus Sonne und Wolken bekommen dürften, und höchstens vereinzelt muss mit einem Schauer gerechnet werden bei Höchsttemperaturen in der Nordhälfte Deutschlands etwas unter, in der Südhälfte etwas über 20°C. Und das sind doch angesichts des bisherigen Schmuddelwetters, das wir erleben müssen, durchaus gute Nachrichten!