Mallorca geht baden
Zu Beginn des Monats Mai herrscht auf Mallorca eher Frust als Wonne. Anhaltende Regenfälle und Gewitter durch das Tief "Ulrike" lassen den Beginn der Hauptsaison wortwörtlich ins Wasser fallen.
Fast 5-faches der normalen Monatsmenge
Besonders stark ist der Norden und die Region um die Inselhauptstadt betroffen. Hier liefen Keller voll und Straßen wurden unterspült. So misst der Flughafen San Juan in Palma de Mallorca eine Niederschlagsmenge von 106 l/m² für die 24 Stunden zwischen 03. und 04.05.10, jeweils 8 Uhr. Eine Bergstation im Norden der Insel meldet sogar um die 300 l/m² für die letzten 12 Stunden! Zum Vergleich: Der Durchschnittswert auf Mallorca für den gesamten Monat Mai liegt im Normalfall bei etwa 28 l/m²! So richtig begeistert klingt auch dieser britische Urlauber dabei nicht:
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Aber nicht nur das viele Nass verdirbt die Gemüter, auch die recht niedrigen Temperaturen lassen keine Urlaubslaune aufkommen. So fiel das Thermometer um rund zehn Grad im Vergleich zu letzter Woche und zeigte am Dienstagmittag in Palma nur um die 12°C an (siehe Wetterstation des Flughafens).
In den Bergen Spaniens fiel sogar noch einmal Schnee! Allerdings stellt sich zur Mitte der Woche eine Wetterbesserung ein und die Sonne zeigt sich wieder mit einhergehenden frühsommerlichen Temperaturen.
Wie geht es mit dem Tief weiter?
Am Mittwoch verlagert sich das Mittelmeertief nämlich in Richtung Alpen. Durch deren Stauwirkung ist dort ebenfalls mit Niederschlagsmengen von rund 100 l/m² und damit verbundenen Überschwemmungen zu rechnen. Das ist aber noch nicht das Ende des Tiefs mit dem Namen Ulrike: Ab Donnerstag wird sie dann bei uns für einiges an Niederschlag oder auch Gewitter sorgen. In Gipfelnähe muss sogar mit Schnee gerechnet werden. Damit einhergend sind am Donnerstag für weite Teile Deutschlands Tageshöchstwerte im einstelligen Bereich zu erwarten!
Erklärung
Diese Wettersituation wird als Vb-Wetterlage bezeichnet. Dabei wird ein Tief, welches sonst vom Atlantik nach West- und Mitteleuropa ziehen würde, von einer aus Norden kommenden Luftströmung nach Süden gedrängt. Über dem Mittelmeer erwärmt es sich und kann so enorme Mengen an Wasser aufnehmen. Anschließend zieht es ostwärts um die Alpen nach Deutschland, wo sich die Luft wieder abkühlt. Da kalte Luft Feuchtigkeit nicht so lang halten kann wie warme, kommt es zu ergiebigen Regengüssen.
Etwas Gutes hat "Ulrike" aber doch: Das Regendefizit, welches sich im April aufgestaut hat, wird in den nächsten Tagen sicher abgebaut!