Vulkanasche - wie lange noch?

Die Vulkanasche des Eyjafjallajökull sorgt weiterhin für Behinderungen im europäischen Flugverkehr. Wie lange noch?

Noch immer behindert die Vulkanasche des Eyjafjallajökull auf Island teilweise den Flugverkehr in Europa. Zwar hat sich die Aktivität des Vulkans abgeschwächt, da jedoch weiterhin eine nordwestliche Höhenströmung vom Nordmeer bis nach Mitteleuropa gerichtet ist, können bei wieder auflebender Aktivität nach wie vor Eruptionswolken zu uns gelangen.

Abbildung 1 zeigt eine Satellitenaufnahme der Aschewolke vom Dienstag, die von der Südspitze der Insel nach Süden gerichtet gut zu erkennen ist. Forscher des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) hatten am selben Tag die Ergebnisse ihres Messfluges über Deutschland vom Montag veröffentlicht. Dabei wurden unterschiedliche Partikelkonzentrationen in der Luft ermittelt, sowohl in der Vertikalen als auch in der Horizontalen wies die nachgewiesene Aschewolke große Dichteschwankungen auf. Es gab keine Schäden am Flugzeug – weder am Triebwerk noch an den Fenstern. Silberfolien unter den Flügeln zeigten keine sichtbaren Einschläge der Vulkanasche.

In Abbildung 2 ist zu erkennen, dass die Konzentration der Partikel in flugrelevanter Höhe im Tagesverlauf über Mitteleuropa weiter zurückgehen soll. Grund dafür ist offenbar die zunehmende Durchmischung der Luft im Bereich der kräftigen Nordwestströmung am Rande tiefen Luftdrucks über Skandinavien (siehe Abbildung 3). Dabei kommt der Effekt zum Tragen, dass turbulente Strömungen mit zunehmendem Abstand von der Quelle zu einem raschen Abnehmen der Partikelkonzentration führen. Außerdem wird durch die schwächere Vulkanaktivität weniger Asche vom isländischen Raum nachgeliefert. Im windschwächeren Hochdruckgebiet über dem Nordatlantik soll sich die Konzentration der Partikel dagegen kaum verändern.

Die kräftigen nordwestlichen Höhenwinde bleiben bis zum Freitag im mitteleuropäischen Raum zunächst noch erhalten. Im isländischen Raum treten dann bereits entscheidende Veränderungen ein. In bodennahen Luftschichten dreht der Wind auf Ost bis Südost, in der höheren Atmosphäre im Laufe des Wochenendes mehr auf West bis Südwest (Abbildung 4). Dann besteht selbst bei erneuter Verstärkung der Ausbrüche keine Möglichkeit mehr, dass weitere Aschepartikel nach Mitteleuropa gelangen. Für Teile Mittel- und Nordskandinaviens kann dagegen noch keine Entwarnung gegeben werden.