Vulkanasche: Keine Entspannung!
Keine guten Nachrichten für alle Flugreisenden: Der isländische Vulkan stösst weiterhin eine riesige Aschewolke aus, die nach neuesten Messungen 8 km hoch ist. Da sich die Windrichtung kaum ändert, ist eine Entspannung der Lage vorerst nicht in Sicht. Bis heute 14 Uhr bleiben die Flughäfen geschlossen, im Laufe des Vormittages wird dann über eine mögliche Verlängerung der Sperre beraten. Es bleibt allerdings fraglich, ob nicht doch geflogen werden kann, da die Vermutung im Raume steht, dass die Konzentration der Asche so gering ist, dass keine Beeinträchtigungen für den Flugverkehr bestehen...
Ausbreitung der Aschewolke
Aktuelle Prognosen gehen heute (Abb. 2) weiterhin von einer Ausbreitung der Aschewolke über weiten Teilen Mittel- und Osteuropas aus, so dass mit weiteren Schließungen von Flughäfen gerechnet werden muss. Heute Morgen wurde nun auch der norditalienische Flugraum geschlossen. Bis mindestens 14 Uhr bleiben die Flughäfen heute geschlossen.
Prognose der Windrichtung über Mitteleuropa
Mitteleuropa liegt derzeit unter dem Einfluss des Hochs MICHA (Abb. 3) im Bereich nur schwacher Luftdruckgegensätze. Dem gegenüber steht eine Reihe von Tiefdruckgebieten über Skandinavien bzw. Nordosteuropa, die mit nördlicher bis westlicher Strömung die Asche weiter nach Osten bzw. Süden transportieren. Die Höhenströmung in 5,5 km Höhe (Abb. 4) zeigt, dass über Mitteleuropa kaum Höhenwinde vorhanden sind, so dass die Aschewolke erstmal an Ort und Stelle bleibt. Auch am Sonntag (Abb. 5) ändert sich an dieser Konstellation kaum etwas. Sehr fraglich ist allerdings, wie hoch die Konzentration der Asche ist. Da man kaum optische Phänomene wie knallrote Sonnenauf- und untergänge sowie eine deutliche Himmelstrübung sieht, kann die Konzentration der Wolke nicht allzu hoch sein, wobei das Spekulationen sind, da es keine offiziellen Messungen von der Wolke gibt. Messflüge mit Flugzeugen haben allerdings ergeben, dass es keine Beeinträchtigungen an den Maschinen gibt...
Wie lange dauert die Wetterlage noch an?
Am Montag und Dienstag (Abb. 6 und 7) dreht die Strömung über West- und Mitteleuropa wieder direkt auf nordwestliche Richtungen, so dass bei gleichbleibender Aktivität des Vulkans eine neue Aschewolke herantransportiert werden könnte. Eine signifikante Änderung der Wetterlage ist in den kommenden Tagen jedenfalls nicht in Sicht. Da aber Niederschläge in Aussicht sind, sollten die Partikel aus der Luft herausgewaschen werden.
Fazit: Aus meteorologischer Sicht ist in den nächsten Tagen durch Niederschläge Entspannung möglich, wenngleich die Nordwestströmung über dem mitteleuropäischen Luftraum erhalten bleibt. Zudem bleibt zu hoffen, dass sich die Aktivität des Vulkans abschwächt, aber danach sieht es derzeit auch nicht aus...