Wetterumschwung?
Es geht langsam bergauf, dann aber schnell wieder runter mit den Temperaturen in Deutschland. Aber keine Angst, von erneut winterlichen Verhältnissen bleiben wir weit entfernt. Pünktlich zum Wochenende übernehmen atlantische Tiefdruckgebiete wieder die Wetterregie und unser lieb gewonnenes Hoch verabschiedet sich in Richtung Ukraine.
Zuvor stehen glücklicherweise noch zwei sehr schöne Frühlingstage auf dem Fahrplan. Am Donnerstag werden wir gebietsweise 20°C vermelden dürfen. Immerhin, auf solche Temperaturen hat man fünf lange Monate verzichten müssen. Am Freitag wird dann aber eine Zweiteilung des Wetters in Deutschland erwartet. Während im Osten und Südosten nochmals 20 bis 21°C möglich sind, liegen die Höchstwerte im Westen nur noch bei 10 bis 16°C. Verantwortlich dafür zeichnet sich eine Kaltfront, welche von Westen her feuchte und kältere Luft heranführt. In der Schneifel (Region in der westlichen Eifel) werden am Freitag sogar nur Maxima um 8°C prognostiziert.
Somit hätten wir, von West nach Ost, einen Temperaturunterschied von bis zu 13°C. Bei solchen Differenzen auf engstem Raum kann sich das Wetter dann auch mal von seiner ungemütlichen Seite zeigen. So werden für den Freitag im Westen und nachfolgend in der Nacht zum Samstag auch im Osten neben Regen teils auch kräftigere Niederschläge möglich sein. Vielerorts sind die ersten Gewitter des Jahres nicht ausgeschlossen. Einige Stationen hatten zwar schon Blitz und Donner gemeldet, allerdings entstanden diese Gewitter in einer anderen Luftmasse. Am Freitag treffen subtropische und gemäßigte subpolare Luftmassen direkt aufeinander, in der Atmosphäre kommt es dann sprichwörtlich zum Brodeln.
Allerdings ist die Prognose aus heutiger Sicht noch mit einer gewissen Unsicherheit behaftet. Die erwartete Kaltfront liegt wahrscheinlich parallel zu den Isobaren (den Linien gleichen Luftdrucks). Bei einer solchen Konstellation verzögert sich das Vorankommen von Fronten erfahrungsgemäß etwas zu den Modellberechnungen. Am Wochenende erwarten wir dann wechselhaftes Wetter mit Wolken, etwas Sonne und Regenschauern. Die Strömung schwenkt von Südwest auf West. Leider liegen die Höchsttemperaturen am Samstag und Sonntag nur noch bei 8 bis 13°C, aber damit würden sie sich genau im Bereich der für diese Jahreszeit üblichen Werte befinden. Dieses Auf und Ab der Temperaturen ist keineswegs unüblich, denn momentan befinden wir uns in der spannenden Umstellungsphase von Langwellen- auf Kurzwellenregime. In anderen Worten: Das Wetter stellt sich langsam von Winter auf Sommer um.
Wir haben also noch den Mittwoch und den Donnerstag, im Osten sogar den Freitag um die sonnigen und trockenen Stunden für Aktivitäten im Freien zu nutzen. Es werden bestimmt auch wieder die ersten Grillfreunde gesichtet werden. Für ein erstes Bad im Freien wird die Wassertemperatur allerdings nicht reichen. An der Ostsee werden derzeit nämlich nur kühle 3°C und an der Nordsee 5°C gemessen. Am ehesten freuen sich wahrscheinlich die Allergiker unter uns über die Wetterumstellung, denn pünktlich zum Wochenende gehen die Pollenkonzentrationen deutlich zurück.
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