Bilanz Orkan Xynthia

Der Orkan Xynthia hat besonders im Westen Deutschlands für Schäden und Todesopfer gesorgt

Mit weiteren, teils schweren Sturmböen zieht das Orkantief Xynthia nun nordostwärts auf die Ostsee hinaus. Während sich also das Tief allmählich abschwächt, wird es damit Zeit, eine Bilanz zu ziehen.

Auch wenn Xynthia das Maximum ihrer Kraft auf der Iberischen Halbinsel entfalten konnte. In der baskischen Hafenstadt Orduña wurde dabei eine Rekordgeschwindigkeit von 228 km/h registriert.

Orkanböen in Deutschland
In Deutschland wurde der kräftigste Windstoß auf dem Brocken gemessen mit 180 km/h. Daneben kam es vor allem im Westen und Südwesten Deutschlands zu Orkanböen, zum Beispiel im Weinbiet im Pfälzer Wald mit 166 km/h oder im exponiert liegenden Berus im Saarland mit 133 km/h, gefolgt vom Petrisberg in Trier und Idar-Oberstein mit jeweils 126 km/h und Aachen mit 122 km/h.

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Ein derart kräftiges Tief konnte entstehen, weil es sich im linken Auszug des so genannten Jetstreams entstand, einem Starkwindband in der Höhe, das als Ausgleichswind zwischen den verschiedenen Luftmassen aus polaren Regionen nach Norden und subtropischen nach Süden hin weht, wir berichteten in den vergangenen Tagen hierüber.

Mindestens 5 Tote
Vor allem durch umgestürzte Bäume kostete der Sturm dabei in Deutschland auch Menschenleben. Vier von ihnen kamen auf diese Weise ums Leben, das fünfte Todesopfer war ein Junge, der von einer Sturmbö in einen Fluss gerissen wurde und ertrank. In anderen Regionen Europas fiel der Orkan erwartungsgemäß noch heftiger aus, am schlimmsten sind die Folgen für Frankreich, wo bei diesem schlimmsten Sturm seit Lothar 1999 mindestens 45 Menschen ihr Leben verloren.

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Abgesehen davon kam es zu weniger dramatischen Auswirkungen bei uns im Lande, die besonders Pendler zu spüren kamen, die am Sonntag wieder an ihre Arbeitsstätten zurückkehren wollten. Der Bahn- und Flugverkehr wurde empfindlich gestört; zahlreiche Flüge nach Frankfurt am Main wurden gestrichen oder umgeleitet, der Hauptbahnhof in Frankfurt zum Beispiel komplett gesperrt. Auch der Regional- und Fernverkehr in mehreren Bundesländern im westlichen Deutschland kam zeitweise komplett zum Erliegen, in einigen Ortschaften fiel zudem für längere Zeit der Strom aus. Mehrere Details kann man noch eine Weile auf unserem Twitter-Konto nachlesen.

 

Bilderrechte:

Abb.1: CC-by-nd, Abb. 2: CC-by-sa