Weltwetterübersicht
Heute ist wieder Weltwettertag. Wie jeden Sonntag sehen wir uns die efi-Karten mal wieder etwas genauer an, um zu sehen, welche interessanten Wetterereignisse uns die kommende Woche erwarten. Abbildung 1 zeigt den Extreme Forecast Index (EFI) des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (ECMWF) für die Temperatur am Montag. Dieser Index deutet auf signifikante Änderung einzelner Parameter hin, also negative sowie positive Abweichungen vom Normalwert. Sehen wir uns einige Regionen genauer an.
- Nordamerika
In Nordamerika bleibt das Wetter spannend. Zwar sind keine extremen Wetterereignisse zu erwarten, aber der Temperaturgradient auf engstem Raum bleibt beeindruckend.
Das arktische Kanada scheint zwar, was die absoluten Temperaturen angeht, im Großen und Ganzen etwa dem zu entsprechen, was wir für die Arktis erwarten. Genau genommen sind die Werte allerdings teils deutlich über dem Klimamittel, wie die efi-Karten zeigen. Nunarssuit im Südwesten meldete am 14.2.2010 um 0 UTC +8°C, in den Tagen davor sogar Werte im zweistelligen Plusbereich.
Die folgende Woche werden diese hohen Werte um die Labradorsee wohl bleiben. Der Südosten der USA bleibt vorerst zu kalt, ein vor allem in der Höhe wirksames Tief wird noch einmal etwas Schnee bringen, allerdings sind die Mengen nicht mit den Rekordmengen der letzten Woche vergleichbar und die genau Zugbahn noch unsicher. Darüber hinaus ist aber vorerst ebenso kein Tauen abzusehen, denn ein neuer arktischer Trog behält den Osten des Kontinents fest in seiner Hand.
- Südamerika
Die Meldungen von Kälteeinbrüchen und Rekordschneemengen häufen sich in den Medien. Ursache dafür ist unter anderem, dass stark besiedelte Gebiete in Industriestaaten betroffen sind. In Südamerika dagegen herrschte in den letzen Wochen zum Teil Dürre und langjährige positive Temperaturrekorde wurden gebrochen, was allerdings kaum erwähnt wurde.
Was die Dürre in Ecuador und Venezuela angeht, wird sich diese auch in der folgenden Woche fortsetzen. Die Hitze in Brasilien, vor allem in den dicht besiedelten Gebieten zwischen Rio Grande do Sul und dem Südosten wird zwar etwas zurückgehen, aber die Schwüle wird sich fortsetzen.
Vor allem zur Wochenmitte sind verstärkt Gewitter zu erwarten, die lokal sehr hohe Niederschlagsmengen und zum Teil Überflutungen erwarten lassen. Ausgesprochen kalt ist es dagegen ein Stück weiter südlich in Patagonien und Feuerland. Die absoluten Werte zwischen 3 und 8°C lassen zwar keine Rekorde vermuten, für die Jahreszeit sind diese aber deutlich zu niedrig. Die folgende Woche steigen die Werte wieder deutlich an, wie der Graph in unserem Ortewetter für Ushuaia, Argentinien, zeigt.
- Asien
Die Mongolei erlebte eine der schlimmsten Kältewellen seit langem. In der Nacht zum Mittwoch wurden an der offiziellen Wetterstation in Tosontsengel -48,0°C gemeldet. Das war wahrscheinlich kein absoluter Rekordwert, aber in der folgenden Woche werden keine tieferen Werte erreicht werden (siehe auch Ulan Bator), denn der Frost schwächt sich, wenn auch nur vergleichsweise, leicht ab.
Asien bleibt insgesamt aber deutlich zu kalt, auch die negativen Temperaturwerte haben und werden zum Teil noch für Schlagzeilen sorgen. Zu warm und auch zu feucht wird es dagegen eher im Nahen Osten (siehe Rasht, Iran) bleiben.