Weltwetterübersicht

Heute mit dem Blick in die Kältekammern Eurasiens, sowie in die teils von schweren Unwettern betroffenen USA.

Welche bemerkenswerte Wetterereignisse gibt es in der nächsten Woche auf der Welt? Die Abbildung 1 zeigt den Extreme Forecast Index (EFI) des Europäischen Modells für mittelfristige Wettervorhersagen (ECMWF) für die Temperatur am Dienstag. Sehen wir uns, wie jeden Sonntag, einige Regionen genauer an.

  1. Eurasien
    Schauen wir als erstes auf Europa und Asien. Hier ist auch in der nächsten Woche weiterhin das äußerst stabile kontinentale Kältehoch wetterwirksam (Abb. 2) (wir berichteten). Sein Einfluss reicht dabei bis nach Osteuropa und in den östlichen Mittelmeerraum. Dementsprechend zeigen sich negative Werte des EFI vor allem in weiten Teilen Europas und Asiens (Abb. 1). Sogar in den so beliebten Sommer-Urlaubsregionen am Schwarzen Meer ist nun auch der Winter eingebrochen und wird auch noch in den kommenden Tagen andauern, wie die Temperaturverteilung des ECMWF in der Abbildung 3 zeigt.  Zum Vergleich sind auch die Klimawerte für Burgas aufgelistet (Abb. 4).
    Anhand des EFI stechen aber auch warme Gebiete innerhalb Eurasiens heraus. Besonders entlang des Nordpolarmeeres herrschen teilweise Temperaturen, die sich an der Obergrenze der im Januar möglichen Werte befinden.
     
  2. China
    Nicht nur in Europa und in weiten Teilen Russlands schlottern die Bewohner vor eisiger Kälte, sondern auch in China hat es dieser Winter in sich. Auch hier sind die sehr kalten Luftmassen innerhalb des Asienhochs ausschlaggebend für Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt. Besonders hart sind die nördlichen Regionen von China betroffen, wo von der Grenze zu Kasachstan bis zur nordöstlichen Region Liaoning eine mehr oder weniger geschlossene Schnee- und Eisdecke liegt. Kaum besser ist die Situation im Osten des Landes: Der Golf von Bohai, einem Randmeer des Gelben Meeres, ist inzwischen fast bis zur Hälfte zugefroren, so die Zeitung "Shanghai Daily". Die Bewohner der kleineren Inseln im Bohai-Meer sind zum Teil von der Außenwelt abgeschnitten, die Schifffahrt auf dem Gewässer ist quasi vollständig zum Erliegen gekommen. Eine durchgreifende Milderung wird sich auch in der kommenden Woche nicht einstellen (Abb. 5 und 1).
     
  3. USA
    Nach den tagelangen schweren Unwettern in Kalifornien bleibt auch in der nächsten Woche die weitere Wetterentwicklung in den USA spannend. Durch sintflutartige Regenfälle und schweren Stürmen haben die Behörden am vergangenen Donnerstag in weiten Teilen des Bundesstaates den Notstand ausgerufen. Verantwortlich für die starken Unwetter innerhalb weniger Tage ist das Klimaphänomen El Niño, das etwa alle drei bis sieben Jahre auftritt. Dabei dringt warmes Pazifikwasser an die Westküste Südamerikas vor, wodurch der kalte Humboldtstrom verdrängt wird. Die Folge sind drastische Veränderungen der Luftdruck- und Windverhältnisse. Das Phänomen hat weltweiten Einfluss auf die Wetterverhältnisse. Aber nicht nur der Südwesten wird von Stürmen und Regenfällen heimgesucht, bereits in der kommenden Nacht und am Montag drohen besonders der Ostküste der USA teils kräftige Regenfälle und stürmischer Wind (Abb. 6). Dementsprechend auch die Abweichung im EFI für den Niederschlag (Abb. 7). Die Situation in den USA bleibt also angespannt, denn über dem Pazifik braut sich bereits der nächste Sturm zusammen (Abb. 8).
     
  4. Meeresgebiete im Südatlantik und Südpazifik
    Der EFI zeigt für die Temperatur große Abweichungen vom Mittel über einigen Meeresgebieten der Südhemisphäre (Abb. 1). Hier handelt es sich um recht warmes Oberflächenwasser, welches die Lufttemperatur beeinflusst und so zu den überdurchschnittlichen Werten führt.