Zweigeteiltes Deutschland
Eisiger Osten - milder Westen: So könnte man momentan den starken Temperaturgegensatz innerhalb Deutschlands kurz beschreiben. Schauen wir uns die Ursachen dafür etwas genauer an.
Wetterlage
Das massive russische Hoch "Dirk" das sich mit seinem Zentrum über dem Finnischen Meerbusen befindet, bleibt vor allem für den Osten Deutschlands wetterbestimmend (Abbildung 1 und 2). An seinem Rand weht von Osten her sehr kalte Luft arktischen Ursprungs heran, so dass sich in den Regionen zwischen der polnischen Grenze und der Elbe weiterhin mäßiger, teils sogar strenger Dauerfost einstellt. Der Westen Deutschlands liegt dagegen zwischen schwachen atlantischen Tiefausläufern über der westlichen Nordsee und vergleichsweise höherem Luftdruck in Richtung Alpen, wodurch im Verlauf des Wochenendes die Strömung auf Südwest bis West dreht, und damit erneut etwas mildere Atlantikluft einfließen kann.
Tiefstwerte der vergangenen Nacht
Schauen wir uns anhand der Abbildung 3 zunächst die Tiefsttemperaturen der letzten Nacht an. Schon auf den ersten Blick sticht der eisige Nordosten des Landes heraus. Damit war das brandenburgische Angermünde mit einem Tiefstwert von -16,9°C der kälteste Ort in Deutschland. Nach Westen hin war es zunehmend milder, entlang des Niederrheins und am Hochrhein blieben die Werte sogar leicht im Plusbereich. Wärmster Ort war demnach Geldern-Walbeck mit einem Minimum von +1,2°C. Also haben wie von Ost nach West eine beachtliche Temperaturdifferenz von 18,1°C.
Auch am heutigen Tag bleibt der markante Temperaturkontrast innerhalb der Bundesrepublik bestehen, wie die Abbildungen 4 und 5 zeigen. So werden nach dem Multi-Model-Mos in Odernähe Höchstwerte um -11°C prognostiziert, am Rhein sind es dagegen Werte um +4°C.
Die weitere Entwicklung bleibt spannend
Vor allem am Sonntag nimmt die Neigung zu Schneefällen von Westen her wieder zu. Dann trifft die eisige Frostluft aus Polen mit der weniger kalten und feuchteren Luft im Westen aufeinander, wodurch verbreitet Niederschläge auftreten, die je nach Höhenlage und Temperatur als Schnee, Schneeregen oder Regen fallen werden. Vor allem nach Osten hin sind dabei einige Zentimeter Neuschnee möglich. Wir müssen uns also erneut auf winterliche Straßenverhältnisse einstellen (Abbildung 6).