Temperatur und Sonne im Januar
20 Tage sind bereits seit dem Jahreswechsel vergangen. Der Januar ist im vollen Gange und neigt sich nun allmählich dem Ende zu. Daher wird es Zeit, mal eine kleine Zwischenbilanz zu ziehen. Dieser Januar erscheint uns nämlich anders, als die Januarmonate der letzten Jahre. Vor allem der Schnee ist in diesem Januar ein Thema: Erinnern wir uns an Tief DAISY oder an die erheblichen Neuschneemengen zum Jahreswechsel. Besonders in der Osthälfte Deutschlands liegt vielerorts immer noch eine beachtliche Schneedecke. Doch zunächst ein mal ganz abgesehen vom Schnee - wo sind in diesem Januar bisher die Temperatur und wo die Sonnenscheindauer im Vergleich zum langjährigen Mittel anzusiedeln?
Kalter Januar...
Wer den Januar bisher zu kalt empfunden hat, der liegt nicht falsch. Die Abbildung 1 gibt einen Überblick über das Temperaturmittel (bis 20.01.10 im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre 1961-90) in verschiedenen Regionen Deutschlands. Es wird sofort ersichtlich, dass überall das Temperaturmittel der vergangenen 20 Tage deutlich unter dem jeweiligen langjährigen Mittel des Gesamtmonats liegt. Besonders in der Nordhälfte der Bundesrepublik ist die Abweichung am größten. So liegt beispielsweise in Leipzig die aktuelle mittlere Temperatur in diesem Januar bisher bei -4,2°C, im langjährigen Mittel dagegen für den Gesamtmonat bei -0,4°C, wodurch sich eine Abweichung von -3,8°C ergibt. Dagegen ist im Süden Deutschlands die Abweichung jeweils nicht ganz so hoch, die mittlere Temperatur liegt aber trotzdem noch deutlich unter dem langjährigen Mittel, wie aus der Karte ersichtlich wird.
...und zudem noch wenig Sonne
Auch die Sonne müsste in den nächsten Tagen noch häufiger zu sehen sein, damit zumindest in einigen Regionen Deutschlands noch annähernd Werte erreicht werden, die in etwa dem langjährigen Mittel entsprechen. Wie die Abbildung 2 zeigt, schien vielerorts die Sonne im Januar noch nicht so häufig. Insbesondere Niederungen waren bislang eher auf der "Schattenseite" des Januars. Vor allem nordöstlich der Elbe war die Sonne bisher rar. Im brandenburgischen Neuruppin schien sie gerade einmal eine gute halbe Stunde lang (2% vom Klimamittel des Gesamtmonats). Im Raum Berlin sieht es mit 4,3 Stunden (Potsdam, 9% vom Klimamittel) nicht viel besser aus. Lediglich in höheren Mittelgebirgslagen und am Alpenrand sowie in Schleswig zeigte sie sich bisher öfter.
Zu dieser Bilanz hat vor allem der andauernde Hochnebel der letzten Wochen beigetragen, wodurch tiefere Lagen die meiste Zeit grau blieben.
Kann das Ruder noch herumgerissen werden?
Nun ja, die Chancen auf etwas Sonnenschein stehen in den nächsten Tagen gar nicht so schlecht. Es wird aber voraussichtlich in den meisten, bisher sehr sonnenscheinlosen Regionen nicht ausreichen, die mittlere Sonnenscheindauer für den Januar zu erreichen. In den Bergen stehen die Chancen dafür allerdings nicht schlecht.
Für die Temperatur werfen wir am besten einen Blick auf die Ensemble-Prognosen der 6-stündlichen Temperatur für Deutschland (Abbildung 3). Bis zum Monatsende liegen wir dabei mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit deutlich unter dem Klimamittel (gestrichelte Linie), so dass der Januar 2010 in den meisten Teilen Deutschlands deutlich zu kalt ausfallen wird.