Starkes Asienhoch

Ein ausgedehntes und starkes Hochdruckgebiet beeinflusst weite Teile Asiens und auch Europa.

Der kalte Winter geht auf der Nordhemisphäre weiter. Sehr kalt ist es dabei in vielen Regionen Asiens. Besonders markant sind die Werte derzeit in West- und Südsibirien an der Grenze zur Mongolei. Dort werden Tiefstwerte zwischen -30 und -45°C gemessen, so dass es am ostsibirischen Kältepol mit Werten um -50°C nicht wesentlich kälter ist.

Im Bereich der kalten Luftmassen hat sich ein umfangreiches Hochdruckgebiet gebildet, das weite Teile Asiens beeinflusst (Abb. 1). Es handelt sich hierbei um ein kontinentales Kältehoch. Es entsteht, weil sich die Luftmassen beim Abkühlen verdichten und dadurch der Luftdruck am Boden ansteigt. Die großen Landmassen Asiens sind für solche Prozesse klimatisch besonders gut geeignet.

Die Messung des Luftdrucks ist jedoch nicht trivial. In erster Linie hängt der Luftdruck an einer Station von dessen Höhe über NN ab. Bergstationen messen also wesentlich niedrigere Drücke als Stationen im Flachland. Dadurch bildet eine Karte des gemessenen Luftdrucks in erster Linie lediglich die Orographie des betreffenden Geländes ab. Um die gemessenen Luftdrücke jedoch mit der aktuellen Wetterlage zu verknüpfen, werden diese so abgeändert, als wären sie auf Meeresniveau gemessen worden. Dazu wird der Luftdruck auf Meeresniveau reduziert“. Die Berechnung ist allerdings anfällig für Fehler, schließlich wird eine hypothetische Dichte der Luftsäule angenommen, die unterhalb des Stationsniveaus addiert wird. Genau genommen wird eine „Standardatmosphäre“ mithilfe der gemessenen Temperatur und Feuchte für diese Berechnung verwendet. Um allzu große Fehler zu vermeiden, wird diese Prozedur in Deutschland nur für Stationen vorgenommen, die weniger als 750m ü. NN liegen. Darüber werden die Luftdruckwerte auf die nächste Hauptdruckfläche reduziert. In anderen Regionen weichen die Vorschriften aber diesbezüglich ab.

Mittwoch früh ergaben sich im Zentrum des asiatischen Hochs sehr hohe Werte für den reduzierten Luftdruck. An der Station Tosontsengel (1723m ü. NN) wurden um 3 Uhr UTC 1083,8 hPa ermittelt. Hier wurde also auf Meeresniveau reduziert. Der gemessene Luftdruck betrug dort  845 hPa. 6 Stunden zuvor lag der reduzierte Luftdruck in Ulaan-Gom (939m ü. NN) bei 1081,1 hPa bei einer Messung von 943 hPa. Die höchsten direkt gemessen Luftdrücke ergaben sich am Rande zum westsibirischen Tiefland mit etwa 1060 hPa, was reduziert etwa 1070 hPa ergibt. Neue Rekordwerte für den gemessenen Luftdruck ergaben sich somit wahrscheinlich nicht. Als höchster reduzierter Luftdruck wird bisher der Wert vom 31. Dezember 1968 am Agata-See in Sibirien (262m ü. NN) angegeben (1083,6 hPa).