Viel Neuschnee am WE

Der Winter schlägt weiter mit voller Kraft zu - zum Wochenende werden markante Neuschneemengen erwartet.

An vielen Orten in Deutschland liegt bereits eine Schneedecke, die zum Teil auch schon einige Zeit alt ist, sich durch den länger anhaltenden Dauerfrost aber gut halten konnte. Nach einer insgesamt eher ruhigen Wetterwoche bahnt sich zum Wochenende  eine recht seltene und sehr schneeträchtige Wetterlage an.

Großwetterlage:
Momentan befinden sich weite Teile Europas nach wie vor fest im Griff des Winters. Vor allem in Skandinavien herrscht teils strenger Dauerfrost, aber auch in üblicherweise eher nicht so winterlichen Gebieten wie England oder Frankreich regiert Väterchen Frost. Dafür sorgt in erster Linie ein kräftiges Hochdruckgebiet über dem Nordatlantik in der Nähe von Island. Durch diesen sogenannten „Block“ ist das Übergreifen milder und feuchter atlantischer Luft in weiten Teilen Europas unterbunden. Mehrere kleinere Tiefdruckgebiete sorgen hier und da für etwas Niederschlag, die aufgrund der Kälte der vorherrschenden Luftmassen meist als Schnee herniedergehen.

Am Wochenende kommt nun kräftige Bewegung ins mitteleuropäische Wetter. Durch den Transport kalter Luft ins noch recht warme westliche Mittelmeer bildet sich dort ein mächtiges Tief, welches zum Wochenende hin für kräftige Niederschläge sorgt. Dies kommt dadurch zustande, dass auf dessen Vorderseite recht milde und vor allem sehr feuchte Luft nach Norden geführt wird, die dann mit westwärts gerichteter Bewegung auf die Kaltluft aufgleitet und so für teils intensiven Dauerschneefall sorgen kann. Dort wo sich die milde Luft stärker durchsetzt, was im östlichen Mitteleuropa der Fall sein wird, besteht nach der Frostperiode auch die Gefahr eines größeren Eisregenereignisses. Auf Bild 3 erkennen wir allein an der Farbgebung bereits die Luftmassengegensätze in Europa am Samstag.

Wo fällt wie viel Schnee?

Zunächst ist festzuhalten, dass derlei Wetterlagen ganz unabhängig von der Jahreszeit im Detail sehr schwer vorherzusagen sind, da nur geringfügige Änderungen der Lage und Intensität des Mittelmeertiefs große Auswirkungen haben können. Momentan sieht es aber so aus, dass vor allem im Osten Deutschlands und insbesondere in Sachsen mit teils außergewöhnlichen Neuschneemengen zu rechnen ist. Auf Bild 4 sehen wir die errechneten 24-stündigen Neuschneesummen des ECMWF für Freitag, Samstag und Sonntag. Nach Osten hin sind insgesamt verbreitet 10 bis 20 , örtlich auch 30 Zentimeter möglich, im Gebirge können vor allem in Staulagen auch über 50 Zentimeter zusammenkommen. Dies allein ist in solch flächiger Ausprägung schon recht außergewöhnlich, nun gesellt sich aber noch ein weiteres Problem hinzu, welches insbesondere den Straßenverkehr betreffen wird – nämlich der Wind. Schauen wir auf Bild 5, so sehen wir, dass in der Nacht zum Samstag, wo ja bereits einiges an Neuschnee fallen wird, frischer bis starker Nordostwind herrscht, der in Böen Stärke 6 bis 7 (gelbe Farben), im Norden 8 bis 9 (orange), an der Küste sogar 10 (rot) erreichen kann. Auch in höheren Lagen der östlichen Mittelgebirge muss mit Sturmböen gerechnet werden, was zu teils immensen Schneeverwehungen führen kann. Somit besteht trotz aller Schönheit der weißen Pracht in einigen Gebieten Unwettergefahr!