Wo ist es warm?

Viele Teile Europas sind derzeit fest im Griff von arktischer Luft. Die Temperaturen liegen teils unter dem Klimamittel.

Gleich vorweg: Bei uns in Deutschland bleibt der frostige Winter bestehen. Dies freut besonders die Kinder und den Wintersportler, aber ärgert gleichzeitig die Kraftfahrer, denn winterliche Straßenverhältnisse sind und bleiben bei uns Thema.

Wohin kann man dieser Kälte entfliehen?
Beeindruckend ist der Blick auf ganz Europa: Dort kommt es auf "engstem Raum" zu massiven Temperaturgegensätzen. In der Abbildung 1 sind die Tageshöchsttemperaturen vom 01.01.2010 dargestellt. Auffällig sind der kalte Nordosten und der sehr warme Südosten Europas. In Griechenland und im Westen der Türkei kann man momentan angenehme Höchstwerte von über 20°C erleben. Örtlich ist sogar die 25 Grad-Marke geknackt worden. Damit herrschen im Raum der Ägäis quasi ideale Bedingungen, um den kalten Winter in Deutschland vergessen zu lassen. Die Wetterstation in Athen meldete am Freitag, den 01.01.2010 eine Rekordtemperatur von 24°C. Laut griechischer Wetteraufzeichnungen (seit1897) der bisher wärmste Neujahrstag. Selbst die Wassertemperaturen liegen zwischen 15 und 19°C und laden somit auch im Winter zum Baden ein.

 

Wie kommt es zu diesen Temperaturunterschieden?
Wir in Deutschland liegen momentan in einem Bereich von arktischen Luftmassen, diese strömen von Norden her bis nach Mitteleuropa. Die Großwetterlage sorgt allerdings auch für eine ungewöhnliche Zufuhr subtropischer Luftmassen aus Afrika in den östlichen Mittelmeerraum. In der Abbildung 2 wurde von mir ein Tiefdruckgebiet markiert. Dieses lenkte sehr milde Luft in den Bereich der Ägäis. Da sich ein Tief auf der Nordhalbkugel gegen den Uhrzeigersinn dreht, wird dann auch klar, dass diese „afrikanische Wärme“ mit teils starken bis stürmischen südlichen Wind auf der Vorderseite dieses Tiefs, also östlich des Tiefdruckkerns, weiter in das Landesinnere der Türkei und Griechenlands drängen konnte.

Wird es auch bei uns demnächst wieder wärmer?
In Deutschland bleibt es vorerst winterlich. Aktuelle Langfristvorhersagen (siehe Abbildung 3) zeigen in der Kurz- und Mittelfrist keine Milderung, die Temperaturen verweilen daher verbreitet im Dauerfrostbereich. Dazu kann es immer mal wieder etwas Schnee geben und dieser bleibt auch noch längere Zeit liegen. Zum Ende des Monats nähert sich die Temperatur aber voraussichtlich wieder dem Normalwert an.