Schnee, Blizzards und Sturm
Winterlich kalt ist es im Moment nicht nur in Deutschland, sondern auch in den USA. Dort gab es aber zusätzlich so einiges an Schnee.
Aktuelle Wetterlage
Ein Blick auf unsere Profikarten (siehe auch Abbildung 2) zeigt es: Ein Langwellentrog erstreckt sich von der Arktis über das westliche Kanada bis in den Nordosten der USA. Damit wird höhenkalte Luft arktischen Ursprungs in den Süden geschaufelt. Aufgrund des Weges über das ohnehin ausgekühlte kanadische Festland kommt diese Luftmasse auch mit ihrer fast ursprünglichen Kälte in die USA.
Was ist zu erwarten?
Schnee und Kälte sind aber nicht die einzigen Effekte, welche die aktuelle Wetterlage mit sich bringt. Auch der Nor'easter (siehe auch News vom 02.09.2009), gerne als König der Winterstürme bezeichnet, ist mit dabei. Dieser sehr heftige Schneesturm hat seinen Namen von der Hauptwindrichtung, aus welcher die kalte Luft weht. Auf der Rückseite der dazugehörigen Tiefs am Boden kommen die arktische Luftmassen bis weit in das Landesinnere voran und treffen auf die milde und feuchtegeladene Luft vom Atlantik. Somit können sich, wie es auch jetzt der Fall ist, kräftige Sturmtiefs entwickeln. Die damit verbundenen heftige Niederschläge brachten somit zuerst in Teilen Georgias teils Überschwemmungen (größere Flüsse werden erst später darauf reagieren, womit die Gefahr noch nicht gebannt ist), nun zieht das Regenband weiter und bedroht North Carolina sowie Teile Virginias (siehe auch Wetter für Richmond). Meist fällt der Niederschlag, zumindest im Nordosten doch als Schnee. Bis heute, also Samstagmorgen, wurden zwar „nur“ bis zu 28cm gemessen, es werden aber weitere Schneefälle dazukommen. Das europäische ECMWF erwartet bis 0 UTC bis zu einem Meter Schnee in einem schmalen Streifen von Virginia bis nach Delaware, aber generell sind die Mengen, die in der Region um die Appalachen vorhergesagt werden, beachtlich (siehe Abbildungen 3 bis 5).
Weiße Weihnachten
Ob die meisten Amerikaner so glücklich sein werden über die weiße Pracht zu Weihnachten ist fraglich. Denn das verbreitete Verkehrschaos und die unzähligen abgesagten Flüge dürften für verbreitetes Ärgernis sorgen. Auch New York ist nun von den heftigen Schneefällen betroffen, aber sollten die Prognosen stimmen, wird es dort am Montag mit dem heftigen Wintereinbruch wieder vorbei sein. Aber das neueste GFS (siehe Abbildung 6) deutet bereits an, was dem Nordosten der USA in 10 Tagen wieder passieren könnte: Richtig, genau das gleiche, wenn sich der Trog weiter nach Süden erstrecken sollte…