Weltwetter
Welche bemerkenswerte Wetterereignisse gibt es in der nächsten Woche auf der Welt? Die Abbildung 1 zeigt den Extreme Forecast Index (EFI) des Europäischen Modells für mittelfristige Wettervorhersagen (ECMWF) für die Temperatur am nächsten Dienstag. Sehen wir uns einige Regionen genauer an.
- Europa
Betrachten wir zunächst die Abbildung 1, fallen uns deutlich die tief-blauen Flächen auf der Nordhemisphäre auf. Dabei handelt es sich um negative Temperaturabweichungen im Verhältnis zum Klimamittel. Richten wir dabei unsere Aufmerksamkeit auf weite Teile Europas. Schon seit einigen Tagen kündigt sich bei uns der Wintereinbruch an, denn die Russische Kälte ist auf dem Weg nach Mitteleuropa. Grund dafür ist eine kräftige Hochdruckzone, die sich von Schottland über die Nordsee hinweg bis nach Norwegen erstreckt (Abbildung 2 und 3). Gleichzeitig herrscht tiefer Luftdruck über Südosteuropa. Dazwischen weht mit nordöstlichen Winden deutlich kältere Luft aus polaren Breiten nach Mitteleuropa. In weiten Teilen Ost- und Mitteleuropas wird es in den kommenden Tagen frostig und die Temperatur fällt vielerorts deutlich unter die Nullgrad-Grenze (Abbildung 4). Eistage stehen uns somit bevor – und das die ganze kommende Woche. Zudem verschärft speziell in Osteuropa der Wind das Kälteempfinden massiv. Besonders bei bereits vorhandener Schneedecke werden zweistellige Minusgrade erwartet (Abbildung 5). In schneebedeckten, windstillen Alpentälern kann es dabei auch unter die -20 Grad gehen, ein neuer Rekord wird aber wohl keiner aufgestellt werden. Das absolute Dezemberminimum kommt aus der Steiermark aus dem Jahre 1939: -33 Grad in Admont.
- Lateinamerika/Karibik
Die Karibikinsel Jamaika wird derzeit von einer schweren Dürre heimgesucht. Vor allem abnehmende Wasservorräte an Krankenhäusern, Heimen und Schulen stellen dabei ein großes Problem dar. Die Regierung sieht sich gezwungen, für Hilfsmaßnahmen mehrere Millionen US-Dollar zu investieren. Schließlich sind mehr als 100 der insgesamt 460 Systeme zur Wasserversorgung des Landes nicht mehr in der Lage, ausreichend Trinkwasser zu liefern. Die anhaltende Dürre ist die schwerste der letzten 23 Jahre. Besonders der Osten und Süden der Insel ist am schwersten von der Dürre betroffen. Derzeit herrschen auf Jamaika Temperaturen um 30°C und auch in der kommenden Woche sind größere Niederschlagswahrscheinlickkeiten und -mengen eher eine Ausnahme. Nach einer sehr ruhigen Hurrikansaison sind im langjährigen Mittel die Monate September und Oktober sehr regenreich. Dieses Jahr blieben die erwarteten Niederschläge allerdings weitgehend aus und auch in den kommenden Tagen wird kein wesentlicher Regen erwartet, womit die Lage weiterhin äußerst kritisch bleibt.