November-Vergleich
"Für die Jahreszeit deutlich zu mild" hört man derzeit oft in den Medien. Aber wie war das noch letztes Jahr? Oder vorletztes? Wir frischen die Erinnerung auf, indem wir einen Rückblick auf die November bis in das Jahr 2004 machen.
November 2008
Im vergangenen Jahr durfte man im November ein wahres Wechselbad der Gefühle erleben. Denn der Monat fing beinahe sommerlich an: am 05.11.2008 wurden in Mühldorf am Inn satte 22,6°C erreicht, neue Temperaturrekorde wurden aufgestellt. Ganz anders sah es dagegen im letzten Drittel des Monats aus, als die Temperaturen in den Keller stürzten. Ein extremes Beispiel ist der 27.11.2008, als in Oberstdorf eine Tiefsttemperatur von -14,6°C (über Schnee) gemeldet wurde.
Insgesamt jedoch lag die Temperatur des Monats November um 1,0°C über dem Mittel der Jahre 1961 bis 1990, dabei war es mit 62% des Normalwertes an Niederschlag deutlich zu trocken, jedoch erfolgte zum 21. ein Wetterumschwung, der Schnee bis in das Flachland brachte, so meldete Bremen am 22.11. eine Schneehöhe von 14 cm (siehe Abb. links).
Mit einer Sonnenscheindauer von 84% des Durchschnitts war es überwiegend trüb, wobei es im Norden eher grau und im Süden eher freundlich war.
November 2007
Einen eher markant-ungemütlichen November erlebten wir im Jahr 2007. Denn er fiel zu kühl und überwiegend trüb aus mit viel Schnee ab den Mittelgebirgslagen. Die Temperatur lag dabei um 0,4°C unter dem Normalwert. Nur in Küstennähe war es leicht zu mild, sonst traten besonders in höheren Gebirgstälern die ersten strengen Nachtfröste auf. Oberstdorf meldete dabei über eine 50 cm Schneedecke am Morgen des 16.11.2007 Bodenfrost von -25,6°C.
Niederschläge gab es reichlich, um genau zu sein 23% mehr als im langjährigen Durchschnitt. Nur im Raum München und im Südwesten war es gebietsweise zu trocken. Die 2. Monatshälfte war dabei geprägt von ergiebigen Schneefällen. In Zinnwald-Georgenfeld im Osterzgebirge wurde ein neuer Schneerekord aufgestellt, am 15.11.2007 lagen hier 67 cm Schnee, 4 cm mehr als der alte Rekord aus dem Jahr 1974.
Abgesehen vom Norden war es hierzu passend eher sonnenscheinarm, mit -23% des Normalwertes schien sie fast um ein Viertel seltener. Ausnahmen bildeten der Bodenseeraum und Mecklenburg-Vorpommern sowie Hamburg.
November 2006
Enorm freundlich fiel der November des Jahres 2006 aus. Er war um 3°C wärmer als normal, deutlich zu trocken, und auch die Sonne schien viel häufiger. Es war damit der drittwärmste November seit dem Jahr 1901. Am 15.11. wurden dabei 20,8°C in Karlsruhe und 21,3°C in Oberstdorf mit Föhnunterstützung gemessen.
Dabei fielen nur 81% des Normalwertes an Niederschlag, zu trocken war es insbesondere gebietsweise in Hessen, Bayern und Baden-Württemberg. Am häufigsten konnte man das oft trockene Wetter dabei in einem Bereich Markgräfler Land bis zu Oder und Neiße genießen, hier schien die Sonne bis zu einem Viertel häufiger als im langjährigen Mittel.
November 2005
Freundlich fiel auch der November 2005 aus. Die Temperaturen lagen ungefähr im Bereich der langjährigen Normalwerte mit einer Abweichung von +0,1°C. Dabei startete der Monat warm und hörte recht kalt auf. Zu Beginn des Monats war es besonders in Baden-Württemberg beinahe spätsommerlich, in Karlsruhe wurde am 03.11. mit 21,8°C ein neuer Rekord aufgestellt. Am 26. November dagegen kühlte es besonders über Schneeflächen wieder mächtig aus, Oberstdorf meldete eine Tiefsttemperatur von -16,2°C.
Der Niederschlag hielt sich im November 2005 zurück, im Flächenmittel fielen nur 65% des üblichen Wertes. Dieser jedoch brachte zum Ende des Monats Schnee in viele Gebiete Deutschlands. Besonders markant war die berühmte Schneekatastrophe, die zum Beispiel im Münsterland für umgeknickte Hochspannungsmasten sorgte. Auch im Bergischen Land wurden Schneehöhen um 50 cm erreicht.
Die Sonne schien mit 125% um ein Viertel länger als normal, wobei es in Baden-Württemberg und in Höhenlagen Bayerns am häufigsten freundlich war, in Ostbayern dagegen sehr oft trüb.
November 2004
Unser Rückblick endet mit einem sehr unspektakulären November im Jahr 2004. Denn sowohl in puncto Niederschlag als auch in Sachen Temperatur und Sonnenscheindauer lag dieser Monat ziemlich genau im Bereich der langjährigen Mittelwerte.
In Sachen Temperatur lag man dabei genau im Bereich des Normalwertes von 4,0°C, wobei nur Nordrhein-Westfalen ausscherte mit einer leichten negativen Abweichung.
Auch die Niederschläge fielen recht gleich verteilt über den Monat, allerdings nicht über die Regionen. In Sachsen kam etwa doppelt so viel Regen oder Schnee vom Himmel wie normal, dagegen war es in Richtung Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg eher trocken. Recht früh bekam man neben Regen- allerdings auch Schneeschauer zu sehen, da der Monat nach ruhigem Start bereits ab dem 05. sehr unbeständig ausfiel.
Auch über die Sonnenscheinverteilung gibt es nicht viel zu berichten. Sie schien so lange, wie man es von ihr im November erwartet und das auch recht gleichverteilt über Deutschland. Nur der Süden Sachsens und Bayern waren dabei trüber als normal, dies wurde aber durch leicht positive Abweichungen andernorts ausgeglichen.
...und der November 2009?
Bisher zeigt sich der Monat deutlich zu warm mit den höchsten positiven Abweichungen in der Westhälfte Deutschlands und der geringsten an der Ostsee. Die Abweichungen liegen derzeit zwischen 0,8 und knapp über 3°C im Vergleich mit den Normalwerten.
Mit wenigen Ausnahmen wird der November 2009 auch deutlich zu nass ausfallen, in Leipzig ist schon jetzt mehr als ein Drittel des Niederschlags gefallen, der im gesamten Monat November normal wäre. Am meisten Regen gab es bisher in den östlichen Landesteilen.
Die Sonne dürfte dabei eher zu kurz kommen im November 2009, obwohl der Osten Deutschlands hier eine Ausnahme darstellt. In Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg und auch in Berlin stehen die Chancen gut, normal viel oder sogar mehr Sonne als üblich zu Gesicht zu bekommen, da bereits jetzt schon 50-70% des Normalwertes erreicht wurden. Allerdings muss man wegen der abnehmenden Tageslänge dabei beachten, dass bis zur Mitte des Monats auch bereits mehr als 50% für den Normalwert erreicht sein sollten.
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