Woche kompakt
Fragt man jemanden, wie er sich das typische Wetter im Monat November vorstellt, so wird er sicherlich sofort auf graue, trübe Tage mit Regen kommen. Und es scheint so, als ob sich das Wetter in dieser Woche in Deutschland ganz daran orientieren wird. Hier eine kompakte Übersicht über das Wetter in dieser Woche.
Montag starten wir bereits mit diesem standesgemäßen Wetter. Verursacher ist in erster Linie das Tief Berti (Abb. 2). Über der Nordsee war es in der vorangegangenen Nacht recht kräftig und erreichte den Status eines Orkantiefs. Seine Zugbahn ist allerdings recht weit nördlich, sodass wir höchstens in Küstennähe sowie in höchsten Lagen der Mittelgebirge mit stürmischen Böen oder mehr rechnen müssen.
Die Wolken und der Regen sind dabei mehr ein Thema: denn das zugehörige Regengebiet zieht dabei von West nach Ost über Deutschland hinweg, während es an Fahrt verliert. Besonders im Süden Deutschlands verzögert sich das Auflockern vom Badischen her, denn hier wird man von der Entstehung eines weiteren Tiefs über dem Golf von Genua beeinflusst. So muss man hier sowie östlich der Elbe wohl ganztägig mit Regen rechnen, die Schneefallgrenze sinkt dabei im Tagesverlauf auf rund 1000 Meter ab.
Sonne dürfte es dabei nur selten geben, die besten Chancen sind dabei im Emsland sowie am Niederrhein gegeben, da hier bereits die kältere Höhenluft (Abb. 3) wirksam ist, die für Auflockerungen und nur noch einzelne Schauer sorgt.
Am Dienstag erfolgt dann der nahtlose Übergang von Tief Berti zu Tief Cassen (Abb. 2), das sich über längere Zeit im Bereich zwischen Island und Schottland aufhalten wird. Überreste der Ausläufer von Tief Berti zusammen mit dem nach Osten ziehenden Mittelmeertief sorgen dabei besonders im Osten und Süden noch für zeitweilige Regenfälle, die sich über einen längeren Zeitraum hinziehen können, über 1000 Meter kann man im Alpenraum noch einmal mit über 10 cm Neuschnee rechnen.
Die Schneefallgrenze steigt allerdings im Tagesverlauf an, da sich zum Abend von Westen her Tief Cassen bemerkbar macht mit wärmerer Luft. Dieses Tief sorgt dann auch am Abend und besonders in der Nacht zum Mittwoch mit verstärkt aufkommendem Regen von Westen her.
Tagsüber zieht dann das Regengebiet schnell nach Osten, nachfolgend erfolgt ein Übergang zu Schauerwetter in der erneut herankommenden höhenkalten Luft. Das bedeutet, dass es neben dichten Schauerwolken (Abb. 4) auch kurze freundliche Abschnitte geben kann, dies besonders in Richtung Nordsee. Andererseits weht dann auch wieder ein böiger Wind, der besonders in Küstennähe in Spitzen Sturmstärke erreichen kann.
Ab Donnerstag steht dann das Wetter in Deutschland ganz unter Einfluss dieses Tiefdruckkomplexes mit Zentrum zwischen Island und Schottland, was sich voraussichtlich auch bis mindestens Sonntag kaum ändern wird (Abb. 5). Dabei gerät Deutschland in den Einfluss höhenkalter Luft (Abb. 6), wodurch der Wettercharakter leicht wechselhaft bleibt, da sich in ihr immer wieder Schauer, vereinzelt sogar Gewitter entwickeln können. Die freundlichsten Abschnitte sind dabei Donnerstag und Freitag in der Osthälfte zu erwarten, es gibt im Vergleich zur ersten Wochenhälfte auch deutlich längere trockene Phasen.
An den Temperaturen tut sich dabei in den kommenden Tagen recht wenig, sie liegen in der Westhälfte meist um oder leicht über der 10°C-Marke, im Osten und Süden meist darunter. Die Nachtfrostgefahr ist dabei vergleichsweise gering, da wir es unter Tiefdruckeinfluss häufig mit dichteren Wolkenfeldern zu tun haben werden, nur bei längerem Aufklaren ist besonders in Richtung Bayern leichter Frost möglich.
Zusammengefasst ist es nun also definitiv Zeit, seine Sommergarderobe einzumotten, die dickere Jacke wird uns wohl für längere Zeit nicht erspart bleiben.