Bleibt es kalt?

Schnee, Frost, Glätte. Der Frühwinter hat zugeschlagen. Doch wie lange ist sein kalter Atem? Die Mittelfrist...

Der erste Schnee ist in höheren Lagen gefallen, Graupel und hat es sogar ganz bis ins Flachland geschafft, vielerorts musste man morgens das Auto vom Reif befreien, auch die ersten glättebedingten Unfälle hat es gegeben. Frost und Kälte sorgten deutschlandweit für einen ersten frühwinterlichen Eindruck.

Frühwinter nichts außergewöhnliches

Frühe Wintereinbrüche im Oktober sind nichts außergewöhnliches, meist gibt sich aber die weiße Pracht aber mit den höheren Lagen zufrieden. Im Oktober 2002 hat sie es teils sogar bis ins Flachland geschafft und eine mehrere cm hohe Schneedecke gebracht. Derzeit melden die Bergstationen in den Mittelgebirgen zwischen 2cm im Thüringer Wald, 5cm auf dem Brocken bis 14cm auf dem Fichtelberg im Erzgebirge. In den Alpen hat es ebenfalls kräftig geschneit. Auf der Zugspitze gab es 50cm Neuschnee, insgesamt stapelt sich hier das Weiß bereits auf 100cm. Bislang hat der Winter sich in den Niederungen auf Frost beschränkt, was jedoch vereinzelt bereits zu Reifglätte geführt hat.

Bleibt es kalt?

Vorerst ist diese Frage mit einem klaren JA zu beantworten. Die Mittelfristprognosen für Berlin (1) und München (2) zeigen, dass alle Wettermodelle mindestens noch eine Woche lang Temperaturen deutlich unter dem Mittelwert berechnen. Für diesen Vorhersagezeitraum ist das schon eine ungewöhnlich klare Aussage. Auch darüber hinaus sollen die Temperaturen allenfalls auf den Mittelwert steigen und der ist für Ende Oktober gefühlt auch nicht mehr der wärmste.

Schaut man sich die Ensembleprognose des europäischen Zentrums für Mittelfristvorhersage (ECMWF) an (3), dann sieht man, wie das umfangreiche Tief über Osteuropa bis mindestens Anfang bis Mitte nächster Woche wetterbestimmend bleibt. Danach macht sich voraussichtlich von Westen her leichter Hochdruckeinfluss bemerkbar, doch ein "echter" Übergang zu einer Westlage ist nicht wirklich erkennbar. Hochdruckeinfluss würde auch nicht sonniges und warmes Wetter bedeuten, sondern die Wahrscheinlichkeit für Nebel und Hochnebel stark erhöhen, zudem würde die Polarluft in den Niederungen vorerst nicht verdrängt, wenngleich es in der Höhe (4) milder wird.

Fazit: Vorerst bleibt der frühwinterliche Wettercharakter erhalten.