Weltvorhersage Unwetter

In welchen Teilen der Welt kann es in den kommenden Tagen zu Unwettern kommen? Eine Übersicht

Heute lassen wir den Blick über den gesamten Globus schweifen. Durch immer neue Daten der Wettermodelle kann der Meteorologe dabei heutzutage erkennen, auf welche Teile er sein Augenmerk zu richten hat. Dabei hilft der Extreme Forecast Index (EFI) des Europäischen Modells für mittelfristige Wettervorhersagen (ECMWF). Wo kann es in dieser Woche gefährlich werden?

  1. Europa, Mittelmeerregion (Abb. 1)
    Wie schon in den News vom 13.09.09 erwähnt, sorgt die kühle Luft im Bereich eines Höhentiefs, genannt Kaltlufttropfen, für eine markante Wetterentwicklung.

    Örtliche Regengüsse weit über 50 mm sind dabei wahrscheinlich. Die Gefahr dauert etwa bis Donnerstag an, betroffen sind vor allem die französische Mittelmeerküste und der Westen Italiens.
     
  2. Nordamerika, Westküste (Abb. 2)
    Ein Tief über dem nördlichen Ostpazifik verstärkt sich weiter auf seinem Weg zur nordamerikanischen Westküste. Auf seiner Vorderseite führt es subtropisch feucht-warme Luftmassen sehr weit nach Norden (Abb. 2.1), die dann als kräftige Niederschläge den Grenzbereich USA-Kanada erreichen.

    Schwerpunkt dürfte Vancouver Island sein, dabei verstärkt der teils über 2000 Meter hohe Vancouver Range die Gefahr kräftigen Stauregens noch zusätzlich. Starkregen tritt hier am wahrscheinlichsten am 16. und 17.09.2009 auf.
     
  3. Asien, Südosten (Abb. 3)
    Der Tropische Sturm Koppu zieht aktuell am 15.09.2009 auf das chinesische Festland. Auch, wenn Koppu nicht mehr den Status eines Taifuns hat, so geht doch immer noch Unwettergefahr von ihm aus.

    Neben noch kräftigen Niederschlägen können dabei auch orkanartige Böen für Schäden an Natur und Gebäuden sorgen. Unter Abschwächung zieht der Tropische Sturm Koppu weiter nordostwärts und wird am 16.09.2009 nur noch den Status einer Tropischen Depression haben. Dennoch können teils schwere Sturmböen noch gefährlich sein (Abb. 3.1)..
     
  4. Asien, Mongolei / Russland - Republik Burjatien (Abb. 4)
    Es wird Herbst auf der Nordhalbkugel, und die Kaltluftvorstöße vom bereits ausgekühlten Norden werden intensiver. So ein Kaltluftvorstoß von Nordwesten kommend sorgt auf seiner Vorderseite für die Verstärkung eines kräftigen und hoch reichenden Tiefs (Abb. 4.1). 

    Dabei muss im zentralasiatischen Hochland mit Orkanböen gerechnet werden, über der Wüste Gobi könnte sich daher auch ein Sandsturm entwickeln. Schwerpunkt sind der 16. und 17.09.09.

    Wahrscheinlich und hoffentlich ist der menschliche Schaden dabei gering, ist die Mongolei doch das Land mit der geringsten Bevölkerungsdichte..
     
  5. Südamerika, Kolumbien - Venezuela - Ecuador (Abb. 5)
    Ungewöhnlich kräftige Gewitter entwickeln sich in den kommenden Tagen. Grund dafür könnte das wärmere Oberflächenwasser des Pazifik sein. Denn da wir uns in einer El Niño - Phase befinden, ist der kältere Humboldtstrom deutlich abgeschwächt (Abb. 5.1). Dabei kann es örtlich zu verheerenden Regengüssen und Erdrutschen kommen..
     
  6. Australien, südliche Mitte (Abb. 6)
    Ein kräftiges Tief nähert sich vom Indischen Ozean kommend. Im Randbereich zu einem Hochdruckgebiet über der Osthälfte des Kontinents kann es zunächst im Bereich um Adelaide, am 17.09.2009 dann im Südwesten in der Region um Perth zu schweren Sturmböen bis hin zu Orkanböen kommen.