Schottland unter Wasser
Ein Tief nach dem anderen zog im August über Großbritannien hinweg, und besonders Schottland wurde durch die Regenmengen hart getroffen. Jeder weitere Regen verschärft nun die ohnehin schon brisante Lage. Heute zieht das Tief Jochen über das Land.
Auch dieses Tief (Abb. 5) dürfte heute am 08.09.09 abermals markante Regenmengen mit sich bringen, wie man bereits auf dem Großbritannien-Radar erkennen kann (Abb. 6). Regenmengen von 5 bis 10 Litern pro Quadratemeter sind wahrscheinlich, bis knapp 30 laut der Maximalprognose unseres Multi-Model MOS stellenweise möglich (Abb.7).
Dramatische Regenmengen
Dieses Wasser von oben bringt dabei zusätzliche Dramatik, nachdem es bereits vergangenen Freitag zum Teil so viel goss wie sonst in einem durchschnittlichen Monat (Abb. 8). Bis dahin sind im gesamten Monat August bereits rund 380 Liter pro Quadratmeter vom Himmel gekommen. Dann, am 28.08.09, brachen bei den Flüssen Spey und Lossie (Abb. 9) die Dämme.
Das Ergebnis sieht man in den Abb. 1 bis 4: In Aberdeen gab es den nassesten Septembertag seit Anfang der Aufzeichnungen 1943, einige Autos im Stadtzentrum standen dabei unter Wasser. Besonders in den Ortschaften Elgin und Fochabers drang in hunderte Häuser Wasser ein, 600 mussten sogar evakuiert werden. Wichtige Straßen im Norden und Osten Schottlands wurden überflutet und dadurch unpassierbar, auch Züge konnten nicht mehr fahren. Hier ein Video aus Elgin:
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Rettungskräfte kritisiert
Wütende Opfer kritisierten indes die Organisation der Rettungskräfte. Viele waren für Stunden in potenziell tödlichen Sturzfluten eingeschlossen. Einigen von ihnen wurde der einzige Fluchtweg, eine Brücke, abgeschnitten, da sie unter den Wassermassen kollabierte. Die Kraft des Wassers erzeugte an einer Stelle ein so großes Loch im Boden, dass ganze Fahrzeuge darin versanken.
Der Trost sind nun die Aussichten: Nach diesem letzten Tief herrscht ab Mittwoch Ruhe, Hochdruckeinfluss macht sich breit, sodass den Briten nach einem sehr durchwachsenen Sommer immerhin ein teils goldener, vor allem aber trockener Start in den Herbst bevorstehen dürfte.