Sommerrückblick 2009
Eigentlich ist der Sommer 2009 noch nicht richtig vorbei, doch bereits jetzt steht fest, dass er für viele überraschend zu warm und sonnenscheinreich war.
Juni 2009 war meist zu kalt, teilweise zu nass und sonnenscheinnormal
Der Juni startete unterkühlt und zu den Pfingstfeiertagen gab es vor allem im Osten recht kräftige Gewitter, die örtlich sogar Hagel und Starkregenfälle brachten (Gewitter über Berlin). Bis über die Monatsmitte hinaus blieb es dann unter Tiefdruckeinfluss zeitweise unbeständig und kühl mit der voll ausgeprägten Schafskälte, auch wenn sie einige Tage verfrüht auftrat (Hoffnung auf Sommer?). Dabei trat sogar stellenweise leichter Luftfrost auf (Gardelegen/Sachsen-Anhalt), am Erdboden rutschte das Quecksilber örtlich bis -3 Grad (Itzehoe). In der letzten Junidekade setzte sich dann aber wärmeres Wetter durch (Endlich wieder Sommer), so dass der Juni zumindest im Südwesten sowie stellenweise im Nordwesten noch leicht zu warm ausfiel.
Teilweise Überschwemmungen, vor allem in Alpennähe
Die wärmere und zugleich feuchtere Luft sorgte vor allem im Osten und Süden für teils ergiebige Niederschläge, so dass besonders in Alpennähe kräftige Regenfälle auftraten, die dort auch zu Überschwemmungen führten (akute Hochwasserlage). Im Osten traten stellenweise heftige Gewitter auf, die allerdings zeitweise auch den Westen Deutschlands - z.B. Xanten am 27.06. - beeinflussten (Unwetter-Rückblick). Die Menge der Niederschläge reichte von 31 Liter pro Quadratmeter auf Sylt und bis über 300 Liter pro Quadratmeter auf dem Wendelstein. Sonnenscheintechnisch wurden in vielen Teilen Deutschlands für den Juni durchschnittliche Werte erreicht. Allerdings sorgten viele Wolken im Alpenraum und in Sachsen für weniger Sonnenscheinstunden. Dafür schien sie im Westen etwas länger als üblich (Norderney 289 Sonnenscheinstunden).
Der Juli 2009 war im Wesentlichen etwas zu warm, sehr wechselhaft und in den meisten Gebieten auch zu nass
Wie der Juni endete, so setzte sich auch der Juli mit warmer, zu Schauern und Gewittern neigender Witterung, vielerorts fort. Bereits zu Beginn gab es teils kräftige Niederschläge, wobei u.a. im Berliner Raum örtlich sehr begrenzt über 80 Liter pro Quadratmeter Regen auftraten (Örtlich, aber heftig, Unwetter vom 04.07.09). Die deutschlandweite Verteilung der Niederschläge zeigt jedenfalls typische Gewitterlagen. Sie reichen von Berlin- Schönefeld (38 Liter pro Quadratmeter) bis Freudenstadt (232 Liter pro Quadratmeter).
Wechsel von warmen und kühlen Witterungsperioden
Temperaturmäßig war ein ständiger Wechsel zwischen schwülwarmen und kühlen Witterungsperioden zu verzeichnen, welcher fast überall eine positive Abweichung brachte. Nur ganz im Südwesten blieb es leicht zu kühl (Kühler Sommer?). Die Anzahl der Tage mit Werten über 25 Grad (Sommertage) wurde dabei meist überschritten, die der heißen Tage (Höchstwert über 30 Grad) unterschritten (Berlin-Dahlem: nur ein heißer Tag). Am heißesten war es dabei in Osnabrück mit 32,4 Grad. Auf der Zugspitze gab es Mitte des Monats noch einmal einen halben Meter Neuschnee (19.07.) Die Sonne schien entsprechend dem durchwachsenen Wettercharakter nur unwesentlich häufiger als üblich.
August 2009 brachte die Trendwende: Warm, meist zu trocken und sonnenscheinreich
Der letzte Sommermonat sorgte nun dafür, dass im Rückblick der Sommer 2009 doch noch zu warm ausfiel. Mit einer deutlichen Abweichung von über zwei, im Westen und Südwesten teilweise über drei Grad war es ein ausgesprochener warmer Monat. Besonders der Höchstwert von 37,8 Grad im Raum Osnabrück (20.8.) ragt dabei heraus (Heißester Tag des Jahres).
Teilweise über 50 Liter Regen pro Quadratmeter an einem Tag
Trotz der Zunahme der Hochdruckwetterlagen gab es auch im August einzelne, teils kräftige Gewitterschauer, die beispielsweise am 26.8. in Garmisch-Partenkirchen einen Niederschlagswert von 51,5 Liter pro Quadratmeter brachten (Erst Hitze, dann Gewitter). Die Gewitter reichten aber von der Menge meist nicht aus, so dass es in weiten Teilen des Landes zu trocken blieb. Dafür schien die Sonne häufiger als normal und unterstützte die Wärmeproduktion im August.