D: Unwettergefahr

Der von Unwettern gekennzeichnete Sommer in Deutschland geht in seine nächste Runde...

Das Hochsommerhoch JULIANE wird allmählich Richtung Baltikum abgedrängt und macht somit Platz für Tief ALI. Wie bereits diesen Sommer vielfach beobachtet, geht der Wetterwechsel mit teils heftigen Unwettern einher.

Auf der Wetterkarte (Abb. 1) ist der typische Wechsel von kurzen, hochsommerlichen und wechselhaften, kühleren Witterungsabschnitten zu erkennen. Das Hoch JULIANE wird Richtung Baltikum abgedrängt, wie es schon oft mit den Hochs diesen Sommer geschah. Von Westen her macht sich Tief ALI mit kühlerer Meeresluft bemerkbar. Auch diesmal dauerte das hochsommerliche Wetter nur ein paar Tage an, was aber typisch ist für den mitteleuropäischen Sommer. Länger andauernde Schönwetterperioden wie in den Hitzesommern 2003 und 2006 sind da eher die Ausnahme.

Der Wetterwechsel geht auch diesmal, wie schon so oft in diesem Sommer mit teils kräftigen Regengüssen und Gewittern einher. Dabei liegt diesmal der Focus auf die örtlich recht hohen Regenmengen, die für lokale Überschwemmungen sorgen könnten. Der Grund dafür liegt in der Stationarität der Frontensysteme von Tief ALI. Abb. 2 zeigt die Höhenströmung in etwa 3km Höhe.  Sie kommt in der Westhälfte aus südlichen Richtungen und "pumpt" schwülwarme Luft subtropischen Ursprungs heran, was anhand der roten Einfärbung in Abb. 3 zu erkennen ist. Das Frontensystem von Tief ALI liegt ebenfalls in Nord-Süd-Richtung; es liegt also parallel zur Höhenströmung. Aufgrund der fehlenden westlichen Strömung kommt es nur sehr schleppend nach Osten voran und verursacht somit in Nord-Süd-Richtung lokal hohe Niederschlagsmengen. Am meisten Regen fiel dabei in Begleitung von Gewittern im Südwesten Deutschlands (Abb. 4). Nördlich von Stuttgart wurden innerhalb von nur 6 Stunden teils über 40 l/m² gemessen. Aber auch in Stuttgart selbst sowie im Raum Osnabrück gab es hohe Niederschlagsmengen um 30 l/m².

In dieser Tonart geht es am heutigen Sonntag und am Montag weiter. Die schwülwarme, gewitteranfällige Luft kommt nur schleppend nach Osten voran (Abb. 5 und 6). Erst im Laufe des Montags, wenn die Höhenströmung auf westliche Richtungen dreht (Abb. 7) kommt Bewegung in die Partie und die gewitterträchtige Luft zieht rasch nach Osten ab (Abb. 8). Bis dahin ist aber in der schwülwarmen Luftmassen mit teils starken Regengüssen und Gewittern zu rechnen, wobei der Unwetterfocus auf den hohen Regenmengen liegt. Lokale Überschwemmungen sind dabei möglich. Der von Unwettern geprägte Sommer geht weiter...