Bulgarische Hitze
Das dürfte selbst für sonnenhungrige Urlauber ein bisschen zu viel des Guten gewesen sein: Mit Temperaturen bis 40°C erreichte die seit Ende Juli andauernde Hitzewelle auf dem Balkan einen weiteren Höhepunkt.
Seit Ende Juli hält die extreme Hitzewelle hier an. Besonders in der Donautiefebene im Norden des Landes an der Grenze zu Rumänien wurden sehr hohe Temperaturen erreicht. Laut Bulgarischem Fernsehen BNT wurde die 40°C-Grenze im Verlauf der vergangenen Woche teils schon vor den Mittagsstunden überschritten.
Rekordhitze, Herzinfarkte, Fahrverbote
In Veliko Tarnovo, ebenfalls in der nördlichen Tiefebene Bulgariens gelegen, erlebte man mit 39,8°C den heißesten 4. August seit über 100 Jahren.
Insgesamt war besonders der Nordosten von den extremen Temperaturen betroffen. In Plovdiv in der südlich gelegenen Oberthrakischen Tiefebene mussten vier Menschen wegen hitzebedingter Herzinfarkte behandelt werden.
In der Hauptstadt Sofia wurde es dem Schwerlastverkehr ab 20 Tonnen verboten, größere Straßen und Boulevards zwischen Mittag und 19 Uhr zu benutzen.
Woher kommt die Hitze?
Um die Frage zu klären, wie diese extrem hohen Temperaturen entstehen, sollte man einen Blick auf Abb.2 werfen. Hier sind die Druckverhältnisse am Boden, in der Höhe und die Temperaturen in rund 1,5 km zu sehen. Deutlich erkennt man zunächst das mächtige Tief über dem Ostatlantik, das sich derzeit kaum bewegt.
In der Höhe (ca. 5,5 km, weiße Linien) erkennt man aber noch ein kleines Tief über der Adria und der westlichen Balkanhalbinsel. Dieses Höhentief schaufelt auf seiner Vorderseite, also östlich vom Zentrum, Heißluft afrikanischen Ursprungs nach Norden und damit nach Griechenland und eben auch nach Bulgarien und Rumänien.
Schauen wir etwas genauer hin (Abb. 3), so herrschten selbst in einer Höhe von 1,5 km noch Temperaturen von deutlich über 20°C. Aber nicht nur das: Auf dem Weg über das östliche Mittelmeer konnte sich in dieser Luft auch Feuchtigkeit ansammeln (Abb. 4), so dass zu der Hitze eine drückende Schwüle kommt, die sehr belastend für den Organismus ist.
Ende der Hitze
Nun wird die Hitzewelle im Balkan jedoch vorerst beendet, denn die kühlere Luft macht sich von Westen auf und verdrängt die große Hitze, dementsprechend muss hier auch mit teils kräftigem gewittrigen Regen gerechnet werden (Abb. 5). Die Bewohner und Urlauber Bulgariens und Rumäniens werden aufatmen.
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