Extrem nass

Das Wetter gestaltet sich weiterhin zweigeteilt, die Südosthälfte Deutschlands sollte sich auf Unwetter einstellen

Eine ganze Menge Regen kommt besonders in einem Streifen von Südwest nach Nordost gerichtet auf Deutschland zu. Erste Vorboten der nun folgenden "nassen Tage" für den Süden und Osten Deutschlands gab es ab dem Abend des 13.07.09 bereits am Mittelrhein. Hier ein kleiner Blick auf die Lage:

Grundsätzlich stehen sich im Moment zwei verschiedene Luftmassen gegenüber. Im Südosten Deutschlands wird man an der zunehmenden Schwüle die feucht-warme Luft bemerken. Sie wird auf der Vorderseite des Tiefs Tommy bei den Britischen Inseln aus dem Südwesten Europas herangebracht, also aus dem westlichen Mittelmeerraum. Weiter in Richtung Nordsee ist man dagegen schon im Einfluss kühlerer und trockenerer Luft (Abb. 2).

Dazwischen befindet sich die Luftmassengrenze, erkennbar an einer Front, die sich in der Orientierung Südwest-Nordost über Deutschland gelegt hat (Abb. 3 und 4). Auch die Höhenströmung hat diese Orientierung. Nun ist diese strömungsparallele Konfiguration sehr instabil und neigt zur Wellenbildung. Viele kleinräumige Störungen sind in diese Strömung eingebettet, was wiederum häufig zu schauerartigen Niederschlägen führt.

Viel Regen
Diese Wellen können über einen längeren Zeitraum ordentliche Niederschlagsmengen mitbringen. Das Ergebnis ist ein schmaler, von Südwest nach Nordost orientierter Streifen, in dem man seit dem 13.07. und bis zum 15.07. immer wieder nass wird. Aber auch weiter südlich ist die Lage brisant. Denn in der schwül-warmen Luft, in der zudem zeitweise die Sonne scheint, stecken eine Menge Energie und eine Menge Wasser.

Unwetter
Dementsprechend muss man südlich dieser Linie auch mit Unwettern rechnen, in diesem Fall durch kräftige Gewitter mit hohen Regenmengen, aber auch in dem Zusammenhang mit schweren Sturmböen und Hagel, da der Wind in der Höhe gerade zum 15.07.09 weiter zunimmt.

Die Computermodelle haben dabei erfahrungsgemäß Probleme, die genaue Lage dieses Niederschlagsbandes zu prognostizieren. Tendenz ist aber, dass man am heutigen Dienstag entlang einer Linie Nordbaden - Franken, Südthüringen - Vogtland immer wieder mit schauerartigem Regen rechnen muss, am Mittwoch vor allem zwischen Nordbaden - Thüringen - Westsachsen - Brandenburg und südlich hiervon mit Gewittern bei hohem Unwetterpotenzial.

Im Nordwesten dagegen sieht es deutlich ruhiger aus: Die Sonne kann häufiger scheinen, allerdings ziehen auch hier gelegentlich Schauer durch.