Überschwermmungen?
Die nächste Starkregen-Situation für Teile Osteuropas und auch Skandinavien ist in Sicht. Der Regenbringer entsteht wie so oft über Norditalien. Die prognostizierten Niederschlagsmengen lassen dabei durchaus wieder Überschwemmungen erwarten.
Das Tief, das am Abend des heutigen 07.07.09 über Norditalien entsteht, zieht dabei knapp östlich der Alpen vorbei nach Norden über Ungarn und Polen in Richtung Ostsee. Besonders die Anrainer der Elbe kennen den Namen dieser Zugbahn noch aus dem Jahre 2002 als Vb-Wetterlage. In diesem Fall zieht das Tief jedoch weiter östlich und auch nicht so langsam, sodass derartige Bedingungen wie in diesem Jahr in Deutschland nicht befürchtet werden müssen.
So zieht das Tief
Doch verfolgen wir den Lebenszyklus dieses Tiefs Schritt für Schritt: Alles beginnt mit einem Kaltluftvorstoß, den wir bei uns derzeit ja bereits in Form sinkender Temperaturen und wechselhaften Wetters von Nordwesten her zu spüren bekommen. Auf der Vorderseite dieses Kaltluftvorstoßes sind dabei die Bedingungen für die Entstehung eines Tiefs ideal (noch einmal sei hier die Vb-Serie Teil 1 und 2 des Kollegen Marcus Boljahn empfohlen). Dieses Tief entsteht also heute Abend, 07.07.09 über Norditalien. Dabei füllt es sich hier mit feucht-warmer Meeresluft auf.
Weiter geht es dann am 08.07.09 nach Norden, die Barriere "Alpen" wird dabei ostwärts umgangen. Der Weg des Tiefs führt unter allmählicher Verstärkung über Ungarn und Polen (Abb. 2.1), zieht aber glücklicherweise relativ schnell und ist nach Modellprognosen bereits am späten Nachmittag mit seinem Zentrum in der Oblast Kaliningrad oder Litauen als Sturmtief angekommen (Abb. 2.2, gerade bei derartigen Wetterlagen sind genaue numerische Vorhersagen schwierig). Der weitere Weg führt über die Ostsee in Richtung Schweden (Abb. 2.3).
Dabei gleitet die warme und feuchte Luft auf, es kommt zu teils länger anhaltendem, teils schauerartig verstärktem Regen. Dieser streift dabei in der Nacht zum Mittwoch auch den Südosten Bayerns. Zwar nicht mit katastrophalem, aber doch mit markantem Dauerregen.
Regen und Sturm
Am Donnerstag wird das Tief dann in den Komplex über Skandinavien aufgenommen, wobei es sich prächtig entwickeln kann. Am frühen Donnerstagmorgen könnte es dabei sogar einen respektablen Kerndruck von unter 990 hPa erreichen (Abb. 2.3). Damit verbunden sind dann zum einen heftiger, länger andauernder und teils gewittriger Regen, der in der weit herumgeholten feucht-warmen Luftmasse steckt (Abb. 3 und 4). Außerdem muss auch mit teils schweren Sturmböen an den Flanken des Tiefkomplexes gerechnet werden (Abb. 5 und 6).
Die prognostizierten Niederschlagssummen bis zum 16.07.09 (Abb. 7) lassen dabei lokale Überschwemmungen befürchten, einer der Schwerpunkte ist dabei etwa die Region um und nördlich von Stockholm. Schweden-Urlauber sollten also eine etwaig geplante Städtereise um einige Tage verschieben. Aber auch am morgigen 08.07. und am 09.07. kann man lokale Überschwemmungen in Teilen Osteuropas nicht ausschließen (Abb. 8 und 9)
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