Taifune: Auslöser Beben?

Wissenschaftler wissen nun, warum auf Taiwan nur vergleichsweise schwache Beben vorkommen.

Wissenschaftler scheinen nun die Ursache gefunden zu haben, warum auf Taiwan, obwohl gefährlich nah an der Plattengrenze gelegen, nur vergleichsweise schwache Beben vorkommen.

Warum Erdbeben?
Die Erde hat keine feste Gestalt, sondern sie besteht aus Platten der Erdkruste, die auf dem weichen Inneren schwimmen. Die Plattengrenzen, auch tektonische Platten genannt, stimmen nicht unbedingt mit den Kontinentalgrenzen überein, wie in Abb. 1 zu sehen ist. Glücklicherweise, denn an den Plattengrenzen geht es im wahrsten Sinne des Wortes heiß her. Je nach Art des Aufeinandertreffens der Platten können sich dort Vulkane wie Perlenschnüre aneinander reihen und Erderschütterungen in Form von Erdbeben sind dort sehr verbreitet. Oftmals bauen sich an den Plattengrenzen große Spannungen auf, ruckartig frei werden und mit einer ungeheuren Zerstörungskraft einhergehen.

Lage Taiwans
Taiwan liegt westlich der Grenze, an welcher die philippinische auf die eurasische Platte (Abb. 1 in grün eingekreist). Eine Hauptstörungszone verläuft allerdings entlang der Ostküste der Insel. Deshalb kommt es in Taiwan auch mehrmals im Jahr zu Erdbeben, in welchen diese Spannungen langsam, aber effektiv abgebaut werden. Allerdings vergleichsweise schwach, als es aufgrund der geographischen Lage zu erwarten wäre. Für Forscher lange ein Rätsel, dessen Lösung scheint aber nun gefunden sein.

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Die Taifuntheorie
Vor allem im Sommer und Herbst fegen dort Stürme, auch Taifune genannt, über die Insel. Wissenschaftler haben nun einen Zusammenhang gefunden. Für den Zeitraum 2002 bis 2007 installierten sie in 200-270 Meter tiefen Bohrlöchern im östlichen Taiwan hochempfindliche seismische Messgeräte. Dabei kamen sie zum Ergebnis, dass diese langsamen Erdbeben nur während der jährlichen Taifunsaison auftraten. In den ersten vier Monaten des Jahres, also außerhalb der Wirbelsturmsaison, wurden keine registriert. 11 der insgesamt 20 Erdbeben traten sogar nur gleichzeitig mit Taifunen auf.

Fazit
Was anfangs auch für die Forscher sehr überraschend war, macht Sinn: Taifune, nichts anderes als tropische Wirbelstürme, sind ausgedehnte Gebiete mit sehr tiefem Luftdruck. Über Wasser können die Druckunterschiede durch einfließendes Wasser ausgeglichen werden, nicht allerdings über Land. Dort verringert sich der Druck im Gestein. Und genau das stellt die Initialzündung für die schwachen Beben dar, welche die Insel vor Schlimmeren bewahren.

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