Vatertagswetter

In Richtung Feiertag scheint das Wetter jetzt sommerlich-turbulent zu werden. Wo man mit Gewittern rechnen muss

Ganz so ruhig und sonnig, wie man zumindest für Christi Himmelfahrt letzte Woche noch hoffen durfte, scheint das Wetter nun nicht überall zu werden, für Wetterbegeisterte allerdings sieht es verheißungsvoll aus.

Denn Energie liegt in der Luft. Diese Energie wird von zwei Größen geliefert, die wir auch als typische "Gewitterluft" kennen: Hohe Temperaturen und hohe Luftfeuchtigkeit. Es wird also schwül in Richtung Feiertag.

Grund hierfür ist die südwestliche Höhenströmung auf der Vorderseite von Tief Detlef bei den Britischen Inseln (Abb. 2). Diese wird uns auch in den kommenden Tagen erhalten bleiben, wodurch grundsätzlich immer eine Neigung zu Schauern oder Gewittern vorhanden ist.

Bis Mittwoch häufig Sonne
Bis zum Mittwoch, dem 20.05. ist diese aber noch sehr gering. Grund dafür ist der Keil eines klassischen Azorenhochs. Dieses setzt sich schon am heutigen 18.05.09 im Tagesverlauf durch. Warum es sich hier um einen Hochkeil handelt, kann man übrigens sehr schön in Abb. 3 erkennen. Der Hochdruckeinfluss "klemmt" sich wirklich förmlich zwischen die Tiefausläufer über Ost- und Westeuropa.

Unter dem Einfluss dieses Azoren-Hochkeils ist das Wetter daher bis zum Mittwoch, 20.05., ziemlich freundlich. Am Boden bilden sich mehrere kleine Hochs aus (Abb. 4), während von Südwesten die feucht-warme Mittelmeerluft immer mehr die Regie übernimmt (Abb. 5). Hundertprozentige Trockenheit kann man dabei nicht versprechen, denn die kräftige Sonneneinstrahlung kann besonders am Nachmittag und Abend für örtliche Schauer oder Gewitter sorgen.

Unruhiger, teils schwüler Feiertag
Ab Donnerstag und damit ausgerechnet zum Feiertag sieht es allerdings dann etwas anders aus bei uns. Die kühlere Meeresluft aus dem Nordwesten dringt allmählich wieder nach Deutschland vor, wodurch sich von hier der Tiefdruckeinfluss ausweitet (Abb. 6). Besonders im Norden Deutschlands könnte sich mehreren Vorhersagemodellen zufolge ein kräftiges Tief entwickeln, wobei Ort und Zeit noch unsicher sind.

Während also von Nordwesten die Temperaturen mit den Tiefausläufern zurückgehen, wird es in der Südosthälfte Deutschlands noch einmal schweißtreibend: hier sind schwüle 30°C durchaus möglich.

Allgemein muss in diesem Zeitraum mit deutlich wolkigerem Wetter und auch mit Schauern und Gewittern gerechnet werden. Überwiegend schön dürfte der Vatertag im Südosten Deutschlands werden, hier ist die Gewitterneigung insgesamt noch am geringsten, dennoch aber vorhanden.  Eine Unwettergefahr sollte man hierbei nicht ausschließen, dies gilt auch für den Freitag.

Wochenende besser: Und dann?
Als Trost sieht es für das nachfolgende Wochenende schon wieder viel besser aus: die Sonne setzt sich wieder häufiger durch und Schauer und Gewitter werden seltener, wobei uns allerdings eine leichte Unbeständigkeit erhalten bleiben wird.

Wie es dann in Richtung Juni weitergehen wird, ist derzeit noch sehr unsicher, wie an der Breite der "Rauchfahne" in der Ensembleprognose für die kommenden 15 Tage zu erkennen ist (Abb. 7).