Christi Himmelfahrt
Während sich der Nordosten Deutschlands in dieser Woche häufig von der Sonne verwöhnen ließ, musste er in den kühlen Nächten doch häufig zittern. Dagegen war es im Südwesten zwar wärmer, aber viel zu nass. Die einen sehnen sich nach mehr Wärme, die anderen nach mehr Sonne. Und es sieht nicht schlecht aus...
Teils durchwachsenes Wochenende
Allerdings muss man sich hier erst noch gedulden. An diesem Wochenende gestaltet sich die Wetterlage noch etwas unübersichtlich in Deutschland. Gleich drei Luftmassen teilen sich zu Beginn das Land: Im Nordosten dominiert am Freitag noch die trocken-kalte Luft skandinavischen Ursprungs, im Südosten die feucht-warme Mittelmeerluft des Tiefs Cornelius. Im Südwesten dagegen stößt kühlere Meeresluft vom Ostatlantik vor.
Letztere setzt sich nun im Laufe der Nacht zum Samstag durch und drängt mit schauerartigem, teils gewittrigem Regen die trocken-kalte Luft nordostwärts ab, im Laufe des Samstags werden dann auch an der unteren Oder die Wolken dichter. Gleichzeitig macht sich aber von Südwesten her Zwischenhocheinfluss bemerkbar, der mit Sonnenschein die Temperaturen in Baden-Württemberg am Sonntag schon wieder auf sommerliche Werte treibt.
Es wird sommerlich
In der kommenden Woche überquert uns dann zunächst noch ein Tiefausläufer. Wie es danach weitergeht, wird bestimmt von den Entwicklungen zu dieser Zeit weiter westlich, über dem Atlantik. Denn hier stößt Kaltluft sehr weit südlich vor (Abb. 2). Und wo sich ein solcher so genannter Trog bildet,da haben wir es weiter stromabwärts mit einem Rücken zu tun. Hier, in diesem Fall also über Mitteleuropa und auch über Deutschland, kommt die warme Mittelmeerluft aus dem Südwesten auf uns zu.
Damit steigen die Temperaturen im Laufe der kommenden Woche an und bringen tatsächlich häufig sommerliche Temperaturen mit sich. Den zeitlichen Höhepunkt dieses "Wärmevorstoßes" kann man mithilfe des Ensemblemittels der Temperaturprognose auf Donnerstag oder Freitag abschätzen (Abb. 3), wo der Kaltlufvorstoß über dem Ostatlantik am weitesten nach Süden reicht (Abb. 4). Gerade zu Christi Himmelfahrt beziehungsweise Vatertag wird es also am wärmsten. Im Südwesten sind sogar Heiße Tage mit maximal 30°C möglich (Abb. 5)
Und das Wochenende?
Gleichzeitig steigt damit auch der Luftdruck, an der Höhenkarte in Abb. 6 erkennbar an dem Bereich der nach Norden gerichteten "Ausbuchtung" (dem Höhenrücken). Wie man hier ebenfalls erkennt, verschiebt sich das ganze Muster im Verlauf des langen Wochenendes weiter südostwärts. Das bedeutet, dass die Wahrscheinlichkeit für kräftigere Schauer oder Gewitter zumindest im Südwesten Deutschlands ansteigt. Auch sonst muss man in der feucht-warmen Luft neben viel Sonne auch immer einzelne Gewitter mit einkalkulieren.
Tendenz zum Monatswechsel
Selbstverständlich steigt die Unsicherheit immer weiter an, je mehr man in die Zukunft blickt. Schaut man sich aber die Ensemble-Prognosen an, so scheinen die Temperaturen über das Wochenende 23./24.05. hinaus wieder zurückzugehen (Abb. 3).
Gleichzeitig scheint die Höhenströmung zumindest etwas "glatter" zu werden. Damit hätten Tiefdruckausläufer wieder bessere Chancen, von Westen heranzukommen. Diesen Trend finden wir auch in den 15-Tages-Diagrammen in Abb. 7 wieder. Gleichzeitig erkennt man hier für die kommenden Tage eine sehr schmale graue "Rauchfahnen", ein Zeichen dafür, dass die Prognose für die kommende Woche recht sicher ist.
Trend für den Juni
Trauen wir uns noch weiter in die Zukunft zu blicken, so sind nur noch grobe Trendaussagen möglich. Die 28-Tages-Prognose von MeteoPower deutet auf nicht mehr ganz so warmes, aber immer noch überdurchschnittlich temperiertes Wetter hin (Abb. 8), dabei sieht es nach heutigem Stand leicht unbeständig aus (Abb. 9).