Taifun CHAN-HOM
Der Taifun CHAN-HOM zieht derzeit auf die philippinische Insel Luzon zu. Im Satellitenbild (Abb. 1) hat der Taifun bereits ein sog. "Auge" ausgebildet, ein Bereich, in dem die Luft absinkt und die Wolken auflöst. Während im "Auge" nur geringe Windgeschwindigkeiten herrschen, tobt ringsherum ein gewaltiger Sturm.
CHAN-HOM findet auf seinem Weg zu den Philippinen keine für Wirbelstürme optimalen Bedingungen vor. Nur die Wassertemperatur der Chinesischen See von 26 bis 29°C (Abb. 2) bietet ihm ausreichend "Nahrung", während die Windbedingungen in der Umgebung des Sturmes ("Windscherung") kein großes Entwicklungspotenzial mehr zulassen. CHAN-HOM wird daher "nur" als Kategorie 2 - Taifun eingestuft. Trotzdem werden noch Windgeschwindigkeiten bis 170 km/h prognostiziert (Abb. 3), in etwa vergleichbar mit dem europäischen Orkan KYRILL im Januar 2007. Auf seinem Weg über die Insel Luzon ("Landfall") verliert der Taifun rasch an Stärke und wird bis zum Freitag Abend auf einen Tropischen Sturm bzw. auf eine Tropische Depression heruntergestuft. Dass sich CHAN-HOM anschließend nochmals zu einem Taifun mausert, erscheint aus heutiger Sicht eher unwahrscheinlich, wird aber von den Wetterdiensten nicht ganz ausgeschlossen.
Auch wenn CHAN-HOM rasch an Windgeschwindigkeit einbüßt, bleibt er gefährlich. Denn enorme Regenmengen können Überschwemmungen und Erdrutsche verursachen, bei denen in der Regel die meisten Opfer zu beklagen sind. Binnen kürzester Zeit können über 100 l/m² an Regen fallen (Abb. 4), häufig sind es sogar weitaus mehr, als die Wettermodelle prognostizieren.