USA: Blizzard!

Während in Deutschland der Frühling auf dem Vormarsch ist, bekommt die USA den Winter zu spüren...

Haben sie noch Lust auf Winter? Wohl eher nicht. Während wir uns zeitweise schon genüsslich in der Sonne räkeln können, werden Teile der USA nochmals von einem Blizzard heimgesucht. Zu dieser Jahreszeit ist das zwar nichts Ungewöhnliches, zeigt abernochmals auf, wie hartnäckig Väterchen Frost nicht nur bei uns diesen Winter war.

Die Abbildungen 1 bis 4 zeigen die Wetterlage vom heutigen Sonntag bis zum kommenden Mittwoch. Von der Küste Neufundlands bis zum Mittleren Westen der USA erstreckt sich eine umfangreiche Tiefdruckrinne, auf deren Rückseite arktische Kaltluftmassen aus dem nordkanadischen Archipel weit südwärts Richtung Golf von Mexico gelangen können. Die starke Drängung der Isobaren verrät, dass gleichzeitig auch viel Wind im Spiel ist, bevorzugt auf der Nord- und Westseite des Tiefs.

Am heutigen Sonntag bekommt der Mittlere Westen der USA bereits den kalten Atem des Spätwinters zu spüren, während der Osten und Südosten noch frühlingshafte bzw. schon frühsommerliche Temperaturen genießen kann (Abb. 5). Doch das ändert sich. Die Abbildungen 6 bis 9 zeigen, wie rasch sich die Kaltluft im Osten bis Mittwoch durchsetzt und sogar Florida und Kuba erreicht! Dort, wo jetzt noch teilweise 20°C und mehr herrschen, werden es zur Wochenmitte nur noch Temperaturen um den Gefrierpunkt sein.

Mit dem umfangreichen Tief sind natürlich auch Niederschläge verbunden, die auf der Rückseite sowie nördlich des Tiefs als Schnee fallen. Auf der Vorderseite der Kaltfront kommt es dabei zu örtlich kräftigen Gewittern, die mitunter sogar von Tornados begleitet werden können. Zusammen mit starkem Wind mausert sich die Wetterlage zu einem Blizzard, vor dem das amerikanische Storm Prediction Center eindringlich warnt (Abb. 10). Örtlich können in nur einer Stunde 25cm Schnee fallen, dazu werden Windgeschwindigkeiten von 100 km/h und mehr erwartet! Neben möglichen Stromausfällen und massiven Verkehrsbehidnerungen sorgt der sog. "White Out", die Kombination aus starkem Schneefall und Sturmböen, für so starke Sichtbehinderungen, dass eine Orientierung nahezu unmöglich wird, vom Windchill-Effekt ganz zu schweigen. Mit anderen Worten: Im Freien herrscht Lebensgefahr.