Frühling und Schnee

Diese Woche hat wettertechnisch sowohl Frühling als auch etwas Winter zu bieten. Wie das geht?

Einen wesentlichen Unterschied zum Wetter der vergangenen Woche wird man relativ schnell bemerken. Insgesamt sieht der Himmel doch um einiges freundlicher aus. Gelegenheit für ein Picknick oder gar zum Angrillen gibt es indes nicht, denn bei den Temperaturen geht es eher abwärts.

Montag
Doch zunächst haben wir es mit einem wahren Montagswetter zu tun, da es die Sonne heute noch recht schwer haben wird. Grund hierfür sind die Überreste des Tiefs Franjo (Abb. 2), das unser Wetter aber hauptsächlich nur noch mit dichter Bewölkung versorgt, Niederschläge treten nur noch gebietsweise in sehr schwacher Form auf.

Grund dafür ist der Aufbau eines kräftigen Hochs. Es bezieht seine Kraft übrigens dadurch, das über dem Atlantik im Bereich der Azoren warme Luft nordostwärts transportiert wird. Dieses Hoch wird auch bereits im Bereich Ortenau - Breisgau - Bodenseeraum mit einigen heiteren Abschnitten spürbar. Hier sind dann auch Temperaturen bis 13 oder 14°C möglich (Details siehe hier). Für die Vorgänge am Dienstag ist dann die Einbuchtung an der Nordseite des Hochdruckgebiets in Abb. 3 entscheidend, hier rückt ein Tief vom Nordmeer vor.

Dienstag
Prinzipiell verstärkt sich das Hoch jetzt rasch, was auch für die meisten von uns durch mehr Sonnenschein spürbar wird, der sich im Tagesverlauf von Norden her durchsetzt. Zuvor macht sich aber noch Ausläufer des näher rückenden Tiefs von Nordosten her bemerkbar.

Schon zu Beginn des Tages ziehen dabei noch dichtere Wolken von den Küsten aus weiter südwärts, sie können noch besonders nach Osten hin für etwas Regen sorgen. Außerdem steigen zwischen Hoch und Tief die Luftdruckunterschiede an (Abb. 4), sodass der auf nördliche Richtungen drehende Wind in Fahrt kommt. Stürmische Böen, vereinzelt auch Sturmböen sind dabei nach Nordosten hin möglich, in Kammlagen der östlichen Mittelgebirge muss dabei auch mit schweren Sturmböen gerechnet werden (Abb. 5).

Und wer ist der Frühlings-Gewinner dieses Tages? Ganz klar der Südwesten Deutschlands. In nächster Nähe hin zur mildesten Luft, bei schwachem Wind und mit einigen Stunden Sonnenschein sind hier örtlich 15°C möglich, sonst werden von Ost nach West 7 bis 14°C erreicht.

Mittwoch
Prinzipiell ändert sich an diesem Tag nur wenig am Wetter: In der Westhälfte wird dies ein meist freundlicher Frühlingstag, es bleibt trocken und die Sonne hat den Hauptanteil.

Nach Osten hin kommen wir dann in den Bereich des Kaltluftvorstoßes in der Höhe. Hier können sich neben sonnigen Abschnitten auch Schauer entwickeln, wobei dann auch teilweise mit Graupel oder sogar Schneeregen gerechnet werden muss. Der Wind ist immer noch böig, aber schon etwas schwächer als am Vortag.

Donnerstag
Nun bemerkt man auch in den übrigen Gebieten, dass das Wetter "zu kippen" beginnt. Zwar hat man es noch häufig mit Sonne zu tun, besonders voraussichtlich in Küstennähe und im Südwesten, allerdings ziehen auch häufiger dichtere Wolkenfelder durch.

Diese Entwicklung verdanken wir der Tatsache, dass der Höhenrücken in Richtung Nordmeer vorstößt und dabei schmaler wird, wodurch wiederum der Trog aus dem Nordosten weiter nach Deutschland vordringen kann (Abb. 6). (Rücken und Tröge werden hier erklärt).

Dies bedeutet, dass die Neigung zu Schnee-, Schneeregen- oder Graupelschauer von Osten her allgemein zunimmt, nur im Westen ist man hier noch recht sicher.

Die Temperaturen gehen jedenfalls allgemein spürbar zurück: Nachts herrscht oft leichter Frost und damit auch Glättegefahr, und auch tagsüber bleiben wir bei den Temperaturen meist einstellig.

Freitag bis Sonntag
Entscheidend für das Wochenendwetter wird wohl die Aufspaltung des Höhenrückens sein, der das Wetter nach Westen hin bis dahin stabilisiert hat. Wie man sehr schön im Vergleich der Abb. 7 und 8 sieht, macht dies den Weg für die kalte Luft aus dem Nordosten frei, die natürlich in erster Linie für eines verantwortlich sein wird: weiter sinkende Temperatur.

Nachts bekommen wir es dann verbreitet mit leichtem bis mäßigem Frost zu tun, und besonders nach Osten hin sieht es wieder deutlich wolkiger aus, wobei wir in der höhenkalten Luft (Abb. 9) auch immer mit Schnee bis in tiefe Lagen rechnen müssen. Nach jetzigem Stande werden sich die Niederschläge im Nordwesten dagegen noch zurückhalten (Abb. 10).

Temperaturübersicht
Den deutlichen Abwärtstrend in den Temperaturen erkennt man dabei sehr deutlich an der Übersicht der Höchsttemperaturen aus dem Multi-Model MOS für die Station München-Flughafen (Abb. 11). Immerhin sieht man hier aber auch, dass bis zum Monatsende dann wieder mit einer Milderung zu rechnen ist.