Wetterchaos im Südwesten

Nicht nur Schneefälle, Hagelschauer und Gewitter waren Thema in SW-Europa, sondern auch Orkanböen.

Gewitter, Schnee und Sturm

Gestern hielt in vielen Teilen Europas der Winter wieder Einzug. Er kam mit Sturm, Schnee und Regen daher. Vor allem in Südengland, Spanien und Portugal sowie in Teilen Italiens gab es Behinderungen im Straßen- und Flugverkehr.

Die Wetterlage
Momentan liegt das gesamte Westeuropa im Einfluss eines Höhentroges mit kalten Luftmassen. Das dazugehörige Bodentief BERTHOLD, gestern mit Zentrum über dem Süden Italiens, zog mit seiner Kaltfront von Südengland Richtung Südspanien. Auf der Rückseite dieser Kaltfront, strömten kalte Luftmassen aus dem Norden heran. Beim Auftreffen auf das doch recht warme Meerwasser, entstanden teils heftige Schauer und Gewitter. Betroffen war vor allem die Biskaya, aber auch das Landesinnere von Spanien sowie Teile Südenglands und Italien. Verbunden mit diesen doch teils heftigen Schauer und Gewittern waren schwere Sturmböen, örtlich auch orkanartike Böen.

Wetter in Südengland
An der englischen Südküste gab es am frühen Donnerstagmorgen die ersten Schneefälle der Kaltfront. Vor allem in der Region Hampshire gab es zeitweise starken Schneefall, sodass viele Autofahrer regelrecht überrascht waren und feststeckten. In einigen Ortschaften fiel für einige Zeit sogar der Strom aus.

Wetter in Spanien und Portugal
Am schlimmsten betroffen waren allerdings Spanien und Portugal. Hier hat die Kaltfront nicht nur alleine mit teils heftigen Schnee- und Graupelschauern zu Buche geschlagen, sondern auch mit schweren Sturmböen. Fast im gesamten Land gab es Unwetteralarm. In Portugal gab es im Tagesverlauf verbreitet Sturmböen der Stärke 9, örtlich sogar Stärke 11 (über 100 km/h) und Flugzeuge konnten aufgrund dieser Verhältnisse in Lissabon nicht landen.

Richtung Biskaya drückten die Schauer und Gewitter die Schneefallgrenze bis auf 400 bis 500 Meter runter. Durch die Hagel- und Schneeschauer kam es gerade im Straßenverkehr zu schweren Behinderungen und einige Bergpässe waren gar nicht oder nur mit Schneeketten passierbar. Hier wurden teils orkanartige Böen registriert. Die Wetterstation in Santander an der Biskaya meldete sogar Böen der Windstärke 12 und über Stunden noch Windspitzen der Stärke 11. Aber selbst im Landesinneren gab es Böen der Stärke 9 bis 11. In Sevilla stürzte ein Baum auf ein Wohnhaus und riss das Dach herunter. Eine Frau erlitt dadurch schwere Verletzungen.

Aber auch in Italien gab es Behinderungen aufgrund von Schneefällen. Im Norden Italiens zum Beispiel stürzte das Dach des Bergbaumuseums von Schilpario unter den Schneemassen zusammen. Mehrere Straßen wurden gesperrt, da die Lawinengefahr sehr hoch ist. Schwere Sturmböen führten auch in anderen Regionen Italiens zu starken Behinderungen, aufgrund von umstürzenden Bäumen und Laternen. In der Provinz Matera in Süditalien kam es nach heftigen Regenfällen in Verbindung mit Gewittern zu einem Erdrutsch.

In den nächsten Tagen soll Tief BERTHOLD über Griechenland nach Nordosten abziehen und von Südwesten setzt wieder Wetterberuhigung ein.