Sturm mit Kurs "Europa"

Ein Sturmtief nimmt nächste Woche Kurs auf Europa. Besonders der Mittelmeerraum wird betroffen sein.

Zugegeben: Sturmereignisse waren diesen Winter im Vergleich zu den letzten beiden Jahren eher selten. Die Stürme, die auf das europäische Festland trafen, waren aber umso heftiger. Nun nähert sich vom Nordatlantik ein weiterer Sturm, der aber vor allem Westeuropa und den Mittelmeerraum treffen sollte...

Am Dienstag liegt der Sturm noch über Island (Abb. 1), Orkanböen bis über 130 km/h jagen über den Nordatlantik (Abb. 2), aber lediglich die äußerste Westküste Großbritanniens wird davon in abgeschwächter Form etwas spüren.

Am Mittwoch (Abb. 3) legt sich der Sturm mit seinem Zentrum über Großbritannien. Die starken Winde zirkulieren um sein Zentrum herum, so dass Großbritannien bei der derzeitigen Konstellation wohl weitesgehend verschont bleiben wird. Dafür wird der Golf von Biskaya und die Nordküste Spaniens vom Sturmfeld erfasst (s. Abb. 2). Böen um 100 km/h werden keine Seltenheit sein.

Am Donnerstag wird die Prognose der exakten Zugbahn des Sturmes immer unsicherer, da sich mehrere Teiltiefs bilden. Es wird aber davon ausgegangen, dass das Sturmfeld über Spanien hinweg ins westliche Mittelmeer wandert (Abb. 4). Besonders die Balearen könnten davon betroffen sein (s. Abb. 2), starke Beeinträchtigungen müsste auch der Schiffsverkehr hinnehmen. Derzeit werden dort Böen über 100 km/h erwartet.  Aber auch das spanische und portugiesische  Festland sowie Nordafrika werden wohl betroffen sein, insbesondere die höheren Lagen sowie die Küste Galiziens. Später werden auch die Adria-Anrainer und die Ägäis den Sturm spüren.

Am Freitag soll der Sturmwirbel über dem nördlichen Mittelmeer liegen (Abb. 5), wobei im Bodendruckfeld (s. Abb. 2) mehrere Tiefdruckzentren von Großbritannien über Deutschland bis zum Balkan und dem nördlichen Mittelmeerraum zu erkennen sind. Dabei ist anzunehmen, dass ein sehr breites und langes Sturmfeld vom Ostatlantik über die Iberische Halbinsel und Nordafrika bis zur Adria und den Bosporus reicht.

In Deutschland wird von alledem nicht viel zu spüren sein. Zwar wird sich das Wetter wolkenreich und zeitweise auch regnerisch zeigen (Abb. 6), viel Wind (s. Abb. 2) ist "im Auge des Sturms" aber nicht zu erwarten.