Verrückte Wetterwelt
Derzeit wird in Europa die ganze Palette des Wetters präsentiert. Selbst für russische Verhältnisse eisige Kälte in weiten Teilen des Landes, Großbritannien hat die heftigsten Schneefälle seit mehr als 20 Jahren und im östlichen Mittelmeer bricht dann mal einfach so im Februar der Sommer aus... verrückte Wetterwelt!
Großbritannien leidet nun schon seit gut 2 Wochen unter dem Winterwetter. Ungewöhnlich viel Schnee hat es auf der Insel gegeben (Abb. 1). Selbst an der sonst milden und äußerst schneearmen Südwestküste liegen örtlich bis zu 17cm Schnee, in Schottland sind es selbst in den Niederungen teils über 30cm. Dazu gibt es Temperaturen, die rund 3°C unter dem jahreszeitüblichen Werten liegen (Abb. 2). In den kommenden Tagen wird es zwar etwas milder (Abb. 3) und besonders in der Südhälfte setzt Tauwetter ein, besonders nach Norden hin bleibt es aber winterlich, so dass sich hier der Schnee noch längere Zeit halten wird.
Ganz anders dagegen sieht es im östlichen Mittelmeer aus. Bereits um 5 Uhr am Sonntag Morgen wurde auf Kreta eine Temperatur von 20°C gemessen (Abb. 4). Zwar dürfte das Minimum bei 19°C liegen und somit der strengen meteorologischen Definition einer Tropennacht (Tmin >= 20°C) entgehen, dennoch sind diese Temperaturen für diese Jahreszeit auch dort äußerst ungewöhnlich und liegen am oberen Rande des überhaupt Möglichen. "Normal" wären jetzt Minimumtemperaturen um 10°C (Abb. 5) und Maxima um die 15°C. Somit liegen hier die Temperaturen rund 10°C über den klimatologischen Durchschnittswerten. "Schuld" daran ist eine starke Südwestströmung, mit der Luft direkt aus der Sahara in die Region weht und so manchem Mitteleuropäer von lauen Sommernächten im heimischen Garten bei einem Gläschen Rotwein träumen lässt...