Lawinengefahr steigt an

In den Alpen fielen teilweise bis zu 1 Meter Neuschnee, so dass die Lawinengefahr deutlich angestiegen ist.

Während es bei uns derzeit wettertechnisch recht ruhig zugeht, ist es in anderen Teilen Europas deutlich spannender. Noch immer sind in England große Teile verschneit, aber auch in den Alpen fielen seit Montag teilweise bis zu einem Meter Neuschnee. Hier kam dann auch noch stürmischer Wind hinzu, so dass die Lawinengefahr jetzt erheblich angestiegen ist. Und auch in den nächsten Tagen werden weitere Schneefälle folgen...

Schnee, Schnee und nochmals Schnee
Tief „Meeno“ über Italien brachte mit einer kräftigen südlichen Anströmung sehr feuchte Mittelmeerluft bis an die Alpen (Abb.1). Hier lagerte noch deutlich kältere Luft und schon am Sonntag fiel bis in tiefe Lagen Schnee z.B. Mailand oder Triest. Betroffen waren aber vor allem die Bergregionen Norditaliens, der Südschweiz, Österreichs sowie Sloweniens. Verbreitet fielen 20 bis 50 cm, teilweise aber auch über 1 Meter Neuschnee. So wurden heute Früh an der slowenischen Bergstation Kredarica (Julischer Alpen) eine Schneehöhe von 405 cm gemessen, im Skigebiet Passo Rolle in den Dolomiten liegen derzeit knapp 3 Meter, mit 433 cm ist der Sonnblick in den Salzburger Tauern der absolute Spitzenreiter im Alpenbereich. Im Laufe des Dienstags ließen die Schneefälle nach, aber schon für Freitag und das kommende Wochenende bringt ein neues Höhentief wieder teils kräftige Niederschläge.

Föhn und Sturm
Diese südliche Anströmung brachte nicht nur extrem hohe Neuschneemengen, sondern auch stürmischen Wind. Vor allem auf den Gipfeln der Alpen wurden teilweise Spitzenböen bis 133 km/h gemessen, das ist immerhin volle Orkanstärke. Dieser Südwind brachte dann auf der Alpennordseite Föhn und damit schon die ersten Frühlingstemperaturen, am wärmsten war es mit 13,9 Grad in St.Wolfgang in Österreich, gefolgt von Chur in der Schweiz mit 13,3 Grad. Aber auch bei uns in Deutschland brachte der Föhn vor allem im Alpenvorland verbreitet Temperaturen von 10 bis 13 Grad, Spitzenreiter war da Reit im Winkl mit 13,2 Grad (Abb. 2).

Lawinengefahr
Genau diese Kombination aus Neuschneemengen und Sturm hat die Lawinengefahr in den letzten Stunden deutlich ansteigen lassen. Vor allem vom Wallis über Osttirol bis zu den Julicher Alpen haben wir derzeit verbreitet schon Lawinenwarnstufe 3. Sie wird dann zum Wochenende und zu Beginn der neuen Wochen stellenweise noch etwas ansteigen, denn es werden wieder Schneemengen um die 30cm erwartet (Abb. 3).

Keine Entspannung auf den Britischen Inseln

Aber nicht nur in den Alpen schneit es, sondern auch in Großbritannien. In England entspannt sich die Lage kaum, denn es liegen verbreitet noch 2 bis 15 cm und mit einer Nordströmung am Freitag und Wochenende werden neue, teils auch wieder kräftige Schneefälle erwartet (Abb. 4). Bis Sonntag Nachmittag werden im europäischen Modell bis zu 30 cm Neuschnee gerechnet. Was dann in der neuen Woche passiert, ist noch ein wenig unsicher,  aber die Wahrscheinlichkeit für ein Sturmtief vom Atlantik sind nicht so schlecht. Damit dürfte es dann wieder deutlich milder und stürmischer werden (Abb. 5).