Milder Februar-Start
In den gestrigen News berichteten wir von einem Kaltlufttropfen, der von der Barentssee aus kommend am Sonntag über den Norden Deutschlands ziehen wird und uns einen kalten Ostwind und etwas Schnee beschert. Doch wie geht der Februar dann weiter?
Zunächst sorgt dieses Höhentief, das dann auch in den Bodenkarten sichtbar wird, für eine unerwartet milde Phase in den ersten Folgetagen des Februars. Denn das Tief wird nach den letzten Modellberechnungen in Richtung Deutsche Bucht und Britische Inseln ziehen und sich von dort nicht mehr fortbewegen (Abb. 2). Dies wird auch durch eine Mehrzahl der Ensemble-Mitglieder bestätigt.
Was sind Ensembles?
Ensembles sind dabei mehrere Prognoseberechnungen, die Aussagen über die Eintreffwahrscheinlichkeit einer Vorhersage machen. Ähnliche Wetterlagen werden dann in so genannte Cluster gruppiert. Je mehr Mitglieder in einem Cluster liegen, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass diese Wetterlage auch eintrifft (mehr dazu hier). In Abb. 3 ist diese Clusterdarstellung für den kommenden Sonntag, 07.02.2009 zu sehen.
Dadurch kommt Deutschland in den Folgetagen in eine südwestliche Strömung, mit der mildere Luft herangeführt wird. Dieser Werdegang des Tiefs war gestern noch nicht so erwartet worden. Insbesondere für das übernächste Wochenende 6./7.2.2009 werden im Vergleich zu gestern nun meist 2 bis 3°C höhere Temperaturen prognostiziert (Abb. 4).
Die erste Februarwoche
Im Verlauf dieser ersten Februarwoche wird es dann zwar nicht extrem mild werden, die Temperaturen können aber gebietsweise durchaus bis auf 6 oder 8°C steigen, um dann nachts in der Nähe des Gefrierpunkts zu liegen.
Das Wetter dazu ist dabei eher wolkenreich mit Hang zu leichten Niederschlägen, die dann auch häufiger als Regen niedergehen, da wir uns überwiegend im Tiefdruckeinfluss befinden, wie der gemittelte Bodendruck in Abb. 5 in der oberen Zeile zeigt.
Ende des Winters?
Bedeutet diese milde Phase, dass der Winter vorbei ist? Keineswegs, denn wie wir auf der Karte mit der mittleren Temperaturprognose in Abb. 6 sehen, sammelt sich über Skandinavien die Kälte mit einer Temperatur von teils -20°C in gut 1 km Höhe.
Die weitere Prognose in der unteren Zeile zeigt dann auch, dass diese Kaltluft von Nordosten ab der zweiten Februarwoche einen neuen Anlauf nach Deutschland hin wagt. Auf der Höhenkarte in Abb. 7 erkennt man ebenfalls die künftige Wetterentwicklung: zunächst befinden wir uns auf der (milden) Vorderseite eines Trogs, der in Richtung Azoren weist. Im weiteren Verlauf schwenkt dieses "U" ostwärts, im Mittel befindet es sich dann in der zweiten Februarwoche mit der südlichsten Spitze knapp östlich von Deutschland.
Damit wäre ab dem zweiten Februardrittel eher wieder mit kaltem und wechselhaftem Wetter zu rechnen, wobei auch zunehmend mit Schneeschauern zu rechnen ist.
Auch in den 15-Tage Ensemble-Vorhersagen erkennen wir, dass die kommende Milderung trügerisch ist: schon nach dem Wochenende 07./08.02. geht es mit den Temperaturen wieder abwärts (Abb. 8) und es wird wohl wieder kühler als normal werden (Abb. 9).