Alpen: Bettenwechsel

Am heutigen Samstag rollt die nächste Urlauberwelle in Richtung Alpen. Welches Wetter sie erwartet...

Um zu wenig Schnee braucht man sich diesen Winter keine Sorgen machen, es liegt ausreichend Schnee für Wintersport beiderseits des Alpenhauptkammes. Wie jeden Samstag, so rollt auch heute eine neue Welle Wintersportler heran. Doch im Gegensatz zu den Abreisenden, erwartet die neuen Urlauber statt Kaiserwetter wohl stürmisches und besonders im Süden zeitweise auch niederschlagsreiches Wetter.

Die Wetterlage stellt sich um: Das für die Alpen wetterbestimmende Hochdruckgebiet zieht an diesem Wochenende ab und somit können von Westen her Fronten atlantischer Tiefdruckgebiete auf den Alpenraum übergreifen. Am Dienstag ist auch ein Mittelmeertief mit im Spiel. Doch der Reihe nach.

Bereits am morgigen Sonntag dreht die Strömung auf westliche bis südwestliche Richtungen (Abb. 1), wobei die Windpfeile auf den Bergen am Alpenhauptkamm 30 bis 40 Kn (rund 60 bis 80 km/h), teils auch 60 kn (ca. 120 km/h) anzeigen. In typischen Föhnregionen wie z.B. dem Urner Reusstal, dem Bündner Rheintal, dem Wipptal und generell in Gipfelregionen oberhalb 2000m sind in Böen Windgeschwindigkeiten über 100 km/h möglich, auf typischen Föhnbergen sind Böen um 150 km/h keine Seltenheit. Niederschläge (Abb. 2) konzentrieren sich eher auf die Schweiz, so dass in Österreich zumindest trockenes Skiwetter herrscht, wenngleich hier gebietsweise der eingangs erwähnte Sturm ein Problem darstellt.

Am Montag nähert sich eine weitere Front von Westen her dem Alpenraum. Erneut dreht die Strömung auf Südwest (Abb. 3) und erreicht in Gipfellagen Windgeschwindigkeiten erneut 30 bis 50 kn (ca 60 bis 100 km/h), somit sind wiederum Böen über 100 km/h auf den Bergen möglich.  Die Strömung wird von Südwesten her feuchter, so dass besonders südlich des Alpenhauptkammes Niederschläge einsetzen (Abb. 4).

Am Dienstag kommt das o.a. Mittelmeertief ins Spiel. Es sorgt für ergiebige Niederschläge (Abb. 5), die oberhalb 1200 bis 1500m für ergiebigen Neuschnee sorgen. Am Niederschlagssignal erkennt man, dass auf der Alpennordseite vom Tiroler Unterland ostwärts meist noch trockenes Wetter herrscht. Aber, sie werden es bereits ahnen, dafür schlägt der Föhn nochmals ordentlich zu. Östlich des Arlbergs sind nochmals Windgeschwindigkeiten um 40 kn (rund 80 km/h), in Böen erneut über 100 km/h möglich (Abb. 6).

Danach wird die Prognose zunehmend unsicher, dennoch ist ein Trend erkennbar (Abb. 7). Die Arlbergregion, eine der größten Skiregionen Österreichs und als sehr "aktive" Wetterregion bekannt, soll da als Beispiel dienen. Zum Mittwoch sollen die Niederschläge auch auf die Alpennordseite übergreifen, der Wind bzw. in diesem Fall der Föhn (unten) soll nachlassen. Donnerstag und Freitag sehen aus heutiger Sicht zwar relativ ruhig aus, strahlend sonniges Wetter dürfte aber eher die Ausnahme bleiben, denn neue Tiefausläufer dürften bereits wieder vor der Tür stehen.

Zusammenfassend lässt sich also festhalten, dass insgesamt kein schönes Skiwetter in den nächsten Tagen in Aussicht ist. Am besten ist man in windgeschützten Skigebieten auf der Alpennordseite in Österreich untergebracht. Ansonsten beeinträchtigt Föhnsturm im Norden das Skivergnügen, im Süden ist der Schnee, der einige Skitage stören wird.