Wi-Wo!

Wi-Wo steht als Abkürzung für ein ausgezeichnetes Wintersport-Wochenende, das uns bevorsteht.

Ein für den Wintersport idealer Wetterablauf waren die vergangenen 7 Tage: Erst kam der Schnee, seitdem herrscht Kälte. Der Schnee hat sich also weitgehend gehalten, dazu kommt nun ruhiges Wetter, wobei gerade auf den Bergen die Sonne kräftig scheinen kann. Aber nicht nur das...

...hier wird es im Gegensatz zu tiefen Lagen auch spürbar milder sein. Dazu werfen wir einen Blick auf die aktuelle Wetterlage:

Zurzeit haben wir es mit einem kräftigen Hochdruckgebiet namens Beeke (s. Abb. 2) über uns zu tun, das sich von den Britischen Inseln bis zum Schwarzen Meer erstreckt. Dabei herrscht also auch am gesamten Wochenende überwiegend ruhiges Wetter bei uns, mit Ausnahme des Nordens. Hier streift das Tief Christian mit dichten Wolken und gerade in Richtung Ostsee auch noch starken bis stürmischen Böen, gleichzeitig herrscht hier auch örtlich Glättegefahr durch geringen Schnee oder Regen.

Hoch: Sonne oder Hochnebel?
Sonst ist der Hochdruckeinfluss an diesem Wochenende jedoch sehr kräftig. Was bedeutet das? In erster Linie nicht zwingend, dass überall die Sonne scheint, sondern dass eine Absinkbewegung der Luft stattfindet. Dabei bildet sich eine Inversion aus (für genaue Erklärungen eignen sich diese Wetter News). Das bedeutet, dass sich die kältere (dichtere) Luft am Boden befindet und oberhalb der Inversionsgrenze die Temperaturen deutlich höher sind. Unterhalb der Inversion muss dann auch mit Nebel oder Hochnebel gerechnet werden.

Gerade am Samstag hat man es daher im Nordosten Deutschlands noch häufig mit hochnebelartiger Bewölkung zu tun, während mit der östlichen Verlagerung des Hochs der Wind hier auf Süd bis Südwest dreht (Abb. 3), wodurch die Chancen auf einen sonnigen Tag auch hier deutlich steigen.

Sonniges Bergland
Wer allerdings eine Sonnengarantie haben möchte, der sollte sich oberhalb der Inversionsschicht befinden. Hier ist die Luft sehr trocken und damit klar, und es ist auch deutlich milder als in tieferen Lagen.

Dies zeigt deutlich der Vergleich der Temperaturen, die das feinmaschige englische Vorhersagemodell UKMO für den morgigen Samstag, 10.10.08 in Abb. 4: Auf der linken Seite sehen Sie die Höchsttemperaturen in 2 m Höhe. Zum Teil ist hier in den Niederungen Süddeutschlands, besonders bei Dauernebel mit strengem Dauerfrost bei maximal -10°C zu rechnen.

Im rechten Teil der Abbildung ist dagegen die Prognose der Temperaturen in 850 hPa, also etwa 1,5 km Höhe gezeigt, die durchweg im Plusbereich liegt. Knapp oberhalb des "Inversionsdeckels" sind also bei strahlendem Sonnenschein sogar Plusgrade möglich, wie man auch am Ortewetter für Meßstetten (Baden-Württemberg, 931 m) oder Marienberg (Sachsen, 640 m) zu sehen ist, während gleichzeitig beispielsweise in Fritzlar (Hessen, 181 m) Frost herrschen dürfte.

Dementsprechend bekommen wir gerade in höheren Lagen der Mittelgebirge beziehungsweise ab den mittleren Lagen der Alpen an diesem Wochenende ein Bilderbuch-Winterwetter geliefert mit Schnee, Sonnenschein und auch nur einem schwachen Wind bei Temperaturen teils über dem Gefrierpunkt. Der Schnee schmilzt dabei dennoch kaum, da die Luft hier sehr trocken ist.

Ideal für Wintersport
Wintersportbegeisterte werden also an diesem Wochenende ihre helle Freude haben: In den Mittelgebirgen herrschen gute, in den Alpen sehr gute Bedingungen (zu sehen in Abb. 6 oder im Wintersportwetter), der Wind ist ebenfalls nur schwach und die Sonne scheint auf den Bergen von einem blauen Himmel von Aufgang bis Untergang. Wenn also nicht an diesem Woche Ski oder Schlitten fahren, wann dann?