Ö: Weitere Schneefälle
Die Lage in Kärnten und Osttirol bleibt trotz der vorübergehenden Schneepause angespannt. Zwar haben die meisten Haushalte nun wieder Strom und auch die Straßen sind weitesgehend geräumt und von der Lawinenkomission freigegeben, doch drohen schon wieder Schneefälle zu Wochenbeginn.
Erneut bildet sich über dem nördlichen Mittelmeerraum (Abb. 1) ein Tief, das mit südöstlicher Strömung feuchte Mittelmeerluft von Süden her gegen den Alpenhauptkamm drückt. Besonders am Montag (Abb. 2) und Dienstag (Abb. 3) sind in den Katastrophengebieten in Osttirol und Kärnten erneut Schneefälle zu erwarten, wenngleich diese nicht so intensiv ausfallen wie in dieser Woche. Zudem steigt die Schneefallgrenze deutlich an. Liegt sie am Montag (Abb. 4) noch zwischen 700 und 1000m steigt sie am Dienstag (Abb. 5) auf 900 bis 1200m an. Dennoch sind gerade in den Lienzer Dolomiten sowie in den Gailtaler und Karnischen Alpen nochmals Neuschneemengen um 50cm möglich. Da auch wieder recht kräftiger Südwind im Hochgebirge weht, dürfte sich die ohnehin noch sehr angespannte Lawinensituation wieder verschärfen. Zwar hat der Lawninenwarndienst Kärnten die Lawinensituation von der höchsten Stufe 5 auf 4 herabgestuft (Abb. 6), dennoch ist mit den neuen Schneefällen mit einer erneuten Verschärfung zu rechnen, so dass die Lawinengefahr groß (4) bis sehr groß (5) bleibt. Besonders betroffen dürften das ohnehin noch abgeschnittene Lesachtal sein sowie das Defereggental und Hochpustertal.
Bislang ist noch alles erstaunlich glimpflich abgelaufen, doch gibt es nun bereits erste Meldungen über Verletzte. Dabei handelt es sich hauptsächlich um Personen, die beim Abschaufeln von Dächern abgestürzt sind. Die Dächer tragen teils mehr als 1,5m Schnee und besonders Flachdächer drohen einzustürzen...