November 2008

Viele dürften den November jetzt als winterlich in Erinnerung haben. Doch was sagt die Statistik? Ein Monatsrückblick.

Der November 2008 begann sehr mild, endete in seinem letzten Drittel aber durchaus winterlich. Das belegt auch der Blick in die Statistik. Im Vergleich zum langjährigen Mittel der Jahre 1951 bis 1980 zeigt sich der Herbstmonat zu mild und recht grau. Niederschläge traten vergleichsweise selten auf. So die vielleicht überraschende Bilanz.

Meist trüb-grau
Unter dem Eindruck der jetzigen winterlichen Witterung hat man dabei schnell vergessen, wie der Monat begann. Vielleicht hilft ein Blick in das Wetter-News Archiv des Novembers 2008: Der Monat begann mit Hochdruckeinfluss. Das bedeutet im Herbst und Winter dabei nicht immer eitel Sonnenschein. Ganz im Gegenteil: Nebel und Hochnebel beherrschten weite Teile Deutschlands in den ersten Novembertagen.

Föhniger Süden
Alles begann also typisch "novemberlich": trüb-grau, und nur vereinzelt mit etwas Regen und Sprühregen. Eine Ausnahme bildete dabei der Süden Deutschlands. Denn über dem Mittelmeerraum waren die Tiefs durchaus kräftig, und mit der kräftigen Südströmung entstand an den Alpen so eine kräftige Föhnlage, sodass sich hier die Sonne deutlich häufiger durchsetzen konnte.

Dies führte dazu, dass man sich entgegen des Haupt-Trends in Deutschland (im Mittel nur 88% der durchschnittlichen Sonnenscheindauer) im Süden deutlich häufiger in die Sonne setzen durfte. Unser Spitzenreiter ist die Station Ulm mit 67 Sonnenstunden oder 147% des Normalwerts (Abb. 1).

Aus dem gleichen Grund erreichten die Temperaturen im Süden Deutschlands am 5. November auch Rekordwerte mit Maximaltemperaturen zwischen 20 und knapp 23°C. Piding bei Bad Reichenhall meldete dabei den höchsten Wert mit 22,9°C.

Zu warm
Dies schlägt sich in der Monatsstatistik allerdings nicht nieder, da diese kurzzeitigen Abweichungen dadurch kompensiert wurden, dass gerade zum Ende des Monats im Süden Deutschlands die niedrigsten Temperaturen zu finden waren. Dennoch war der November ein eher zu warmer Monat mit einer durchschnittlichen Abweichung von etwa 1°C nach oben. Einer der Spitzenreiter ist dabei Berlin-Tempelhof mit +2°C (Abb. 2).

Zu trocken
Häufiger Hochdruckeinfluss ist dann auch der Grund, warum dieser November so trocken ausfiel. Die Abweichung ist dabei durchaus markant; deutschlandweit fielen im Mittel nur 63% der durchschnittlichen Menge. Insbesondere im Rhein-Neckar-Dreieck war es außergewöhnlich trocken: So wurden etwa in Mannheim mit nur 11 mm Niederschlag gerade 23% des Monatsmittels erreicht (siehe Abb. 3; Hinweis: Die Meldungen aus Karlsruhe müssen noch überprüft werden).

Nur dem letzten Drittel ist es dabei zu verdanken, dass uns diese Information vielleicht überraschend vorkommt. Denn der 21. November markierte dabei den Wendepunkt hin zum gefühlten Winteranfang

Ab dem 21. winterlich
Hier sorgte das Tief Irmela, das die Fachleute durch ihre rasante Entwicklung zu beeindrucken wusste, in vielen Orten des Flachlands für den ersten Schnee. In Bremen lagen am 22.11.08 beeindruckende 14 cm. Durch feucht-milde Luft im Norden Deutschlands in den letzten Tagen des Monats ist diese weiße Pracht zumindest hier aber wieder verschwunden.

 

 

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