Rasantes Eiswachstum

Im Nordpolarbereich wächst das Eis derzeit rapide und nähert sich langsam dem vieljährigen Durchschnittswert an.

 

Außergewöhnlich rasches Wachsen der Eisdecke
Die Eisbedeckung im Nordpolarmeer wächst zurzeit recht rapide. Das dabei die Lufttemperaturen der Arktis (noch) viel zu warm sind, was gelegentlich als Beleg der allgemeinen Erwärmung angeführt wird, ist völlig normal. Ein physikalisches Muss, denn die hohen Lufttemperaturen gehen Hand in Hand mit dem derzeit außergewöhnlich schnellen Wachstum der Meereisbedeckung (viel schneller als im Durchschnitt). Anders als in frühen Jahren sind ja bekanntlich im Sommerhalbjahr viel größere Bereiche der Arktis eisfrei gewesen. Bildet sich nun im Herbst wieder neues Eis, wird die sogenannte Gefrierwärme frei und zwar direkt an die Atmosphäre abgegeben. Diese Wärme wird dann der Luft umgekehrt im Frühjahr beim Schmelzen wieder entzogen.

Mehr Eis als zum gleichen Zeitraum des letzten Jahres
Interessant in dem Zusammenhang ist die Tatsache, dass das Nordpolarmeer derzeit von einer Million Quadratkilometer mehr Eis bedeckt ist, als im vorherigen Jahr und sich die Eisbedeckung langsam dem Durchschnittswert nähert. Die Eisgesamtbedeckung der Erde unterscheidet sich bereit jetzt nur unwesentlich vom vieljährigen Mittelwert, da rund um die Antarktis sehr viel Eis vorhanden ist.

Umstellung in Mitteleuropa zu kälterem Wetter
Bei uns in Mitteleuropa steht am Wochenende ein Vorstoß von kalter Luft aus dem Nordpolargebiet bevor, der in der kommenden Woche andauert, wenngleich dann vorübergehend mildere Nordseeluft mit im Spiel ist. Da aber auch dann der blockierende Einfluss eines Hochs über dem Atlantik erhalten bleibt, ist früher oder später erneut mit einem Kaltluftvorstoß zu rechnen.