Stürmische Zeiten

Über Großbritannien nistet sich ein Sturmtief ein. Seine Randtiefs beeinflussen besonders den Nordwesten Deutschlands.

Bislang verlief der Herbst ohne größere Stürme. Dies scheint sich nun zu ändern. Über Großbritannien zieht nun ein mächtiges Sturmtief auf. Dabei zieht  an seiner Südflanke ein Jetstreak auf Westeuropa zu (Abb. 1). Dieses
Starkwindband in ca. 9 km Höhe breitet sich dann zum Montag hin Rich-
tung Nordsee aus (Abb. 2) und bleibt auch am Dienstag bestimmend (Abb. 3). Im linken Auszugsbereich des Jets bestehen die physikalisch besten Bedingungen für eine rasche Entwicklung von Randtief-
druckgebieten
oder anders gesagt - zieht in diesem Bereich ein Randtief auf, mausert es sich schnell zum starken Sturmtief.

Die Vorhersagekarten des 10m-Windes und des Bodendrucks zeigen am Sonntag (Abb. 4) an der Südflanke des Tiefs über Großbritannien ein erstes Sturmfeld, das Richtung Nordsee zieht. Dabei vertieft sich der Bodendruck (Abb. 5), so dass sich ein neues Sturmtief in der Nacht zum Montag über der Nordsee bildet.  Dieses zieht rasch nach Osten ab, aber südlich von Irland entsteht bereits ein neues Tief (Abb. 6), das dann zum Dienstag mit seinem Sturmfeld erneut Richtung deutsche Nordseeküste zieht (Abb. 7). Die exakte Zugbahn dieser recht kleinräumigen Tiefs ist noch nicht genau vorhersagbar. Daher gestaltet sich eine detailierte Böenvorhersage als schwierig.

Größtes Sturmpotenzial besteht aber an der Nordseeküste sowie generell
im Nordwesten Deutschlands und in höheren Mittelgebirgslagen.