November-Wetter

Warum Nebel und Hochnebel unser Wetter bestimmen, und was die Vorhersage so problematisch macht

Mit Ausnahme einiger weniger Orte herrscht zum Start in diese Woche nicht nur echtes Montags-, sondern auch echtes Novemberwetter: Ein trüber Himmel mit Nebel und Hochnebel begrüßt mit uns die neue Woche, vereinzelt ist auch etwas Sprühregen dabei. Da die Lage relativ stabil ist, kann es sein, dass manche Orte in dieser Woche die Sonne nicht zu Gesicht bekommen. Welche dieses sind, ist allerdings sehr schwer vorherzusagen, und das liegt an der Eigenschaft des Nebels bzw. Hochnebels.

Denn bei Nebel oder Hochnebel handelt es sich nur um eine dünne Schicht von Wassertröpfchen, die uns von der Sonne darüber trennt. Der Nebel befindet sich bekannterweise in Bodenhöhe, während Hochnebel prinzipiell eine ähnliche Erscheinungsform ist, nur dass sich die Unterkante dieser Schichtwolke etwas vom Boden entfernt befindet, teils nur wenige Meter.

Hochdruck und Feuchtigkeit entscheidend
Nebel und Hochnebel können sich besonders lange und zäh bei herbstlichen oder winterlichen Hochdrucklagen halten. Wie hier bereits erwähnt wurde, entsteht dadurch eine so genannte Inversion, also ein Bereich, in der die Luft mit der Höhe wärmer statt kälter wird. Ob jetzt an dieser Inversionsschicht Nebel oder Hochnebel entsteht, hängt nun sehr vom Feuchtegehalt der Luft ab, die herangeführt wird.

In unserem Fall sorgt die Kombination aus dem Biskaya-Tief Angelika und Balkan-Hoch Klaus (Abb. 3) für eine optimale Nebel- und Hochnebellage. Denn während auf der Vorderseite des Tiefs feuchte (Abb. 4) und warme (Abb. 5) Luft einsickert, kommt diese im Bereich des Hochs zur Ruhe. Dadurch kann sich besonders nach Norden hin, wo sich die Luft aus Osten kommend (Abb. 6) bei ihrem langen Weg über das Festland abkühlen konnte, Nebel und Hochnebel teils tagelang halten, zusammen mit vereinzeltem Sprühregen.

Bis Freitag wenig Änderung
Denn auch bis Freitag ändert sich die Lage hier nur wenig: von Norden verstärkt sich der Hochdruckeinfluss sogar noch weiter, wobei sich ein "Deckel" bildet, unter dem es trüb bleibt. Die Inversionsschicht ist übrigens auch im Radiosondenaufstieg von heute, 1 Uhr MEZ an der Station Lindenberg gut zu sehen (Abb. 7). Während am Boden Temperaturen von 5°C herrschen, ist es oberhalb der 370 Meter mächtigen Inversionsschicht klar bei gut 12°C (Abb. 8). Einen ähnlichen Effekt hat man dann auch auf den Gipfeln der Mittelgebirge: Hier kann man bei herrlicher Fernsicht und milder Luft den Nebel und Hochnebel von oben betrachten, ähnlich wie in Abb. 2.

Schwierige Vorhersage
Da diese Nebel- und Hochnebelschicht relativ dünn ist, können bereits kleine Unterschiede in Temperatur oder Luftfeuchtigkeit dafür sorgen, dass sich dennoch hier und da die Sonne durchsetzen kann. Die Zuverlässigkeit einer Hochnebelvorhersage ist daher für einen bestimmten Ort betrachtet meist gering, da eine kleine Änderung bereits das Zünglein an der Waage sein kann. Dies merkt man natürlich deutlich, da aus grau und trüb schnell heiter und mild wird. 

Föhnsturm und Sonne
Am Nordrand der Mittelgebirge sieht es da etwas besser aus: Hier sorgt die südliche Strömung in der Höhe für einen Föhneffekt: Fallwinde sorgen dafür, dass sich Nebel und Hochnebel auflösen und die Sonne scheint. So wird es im Erzgebirgsvorland in den kommenden Tagen freundlicher aussehen als weiter nördlich. Besonders aber macht sich der Föhn natürlich in den Alpen bemerkbar. Hier muss in entsprechend ausgerichteten Tälern bei viel Sonnenschein durchaus auch mit Föhnsturm gerechnet werden.

 

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