Immer herbstlicher

Turbulent geht es besonders am Donnerstag zu: Wind, Regen, Gewitter und sogar Schnee sind im Programm

Es sieht so aus, als sei der goldene Herbst zumindest für die näher liegende Zeit vorbei. Tiefs übernehmen nun die Regie und bringen herbstliches Wetter der anderen Art mit sich. Und das bedeutet: viele Wolken, Regen, Gewitter und stürmische Böen. Sogar Schnee auf den Gipfeln der Mittelgebirge ist möglich.

Grund für die nasse Zeit, die vor uns liegt, sind atlantische Tiefdrucksysteme mit zwei kräftigeren Tiefs, eines namens Simone, das andere ohne Namen bei Island (Abb. 1). Diese werden jedoch nur insofern bemerkt, als dass heute wesentlich mehr Wolken am Himmel sind als am gestrigen Tag. Die Niederschläge halten sich jedoch sehr in Grenzen, da die Fronten aufgrund der Höhenströmung nicht sehr aktiv sind. Was man jedoch bemerken wird, ist der heute von der Nordsee einsetzende Wechsel der Luftmassen: Der Start in den Tag war vielerorts sehr mild, jedoch steigen die Temperaturen tagsüber kaum noch an.

Mittwoch: Regen zieht heran
Am Mittwoch beginnt dann die Zeit eines kleinen Randtiefs (Abb. 2), das gestern auf den Namen Tiffany getauft wurde. Seiner Größe zum Trotz wird es bei uns wohl das markanteste Wetter bringen. Denn das Tief und die dazugehörige Kaltfront, die im Tagesverlauf von der Nordsee bis in die Mitte Deutschlands zieht (Abb. 3), wird unterstützt durch einen so genannten Höhentrog. Die Luft in der Höhe wird also noch kälter (Abb. 4), wodurch kräftige Niederschläge entstehen können.

Hinzu kommt, dass sich die Kaltfront auf ihrem Weg in Richtung höherem Luftdruck immer weiter verlangsamt und schließlich kaum noch bewegt. Dabei kann sich eine so genannte Welle bilden. Das ist ein räumlich eng begrenztes und teilweise kräftiges Niederschlagsgebiet, das entlang der wellenden Frontenlinie von West nach Ost wandert (Abb. 5). Gleichzeitig nimmt der Wind immer weiter zu, wobei einzelne stürmische Böen, in Küstennähe und auf Bergen auch einzelne Sturmböen auftreten (Abb. 6).

Donnerstag: Viel Regen, Wind und Gewitter
Daher muss ab Mittwoch, besonders aber ab der Nacht zum Donnerstag mit teils länger anhaltendem Regen gerechnet werden, der gebietsweise auch kräftig ausfallen kann. Am Donnerstag selbst folgt dann die deutlich kühlere Luft von der Nordsee nach, wobei sich der Dauerregen in den Süden Deutschlands verlagert, während im Norden ein Übergang zu teils kräftigen Schauern erfolgt. Im Nordwesten bilden sich unter der kalten Höhenluft sogar Gewitter (Abb. 7). Gleichzeitig weht der Wind deutlich spürbar frisch bis stark aus West bis Südwest, wobei besonders in Schauer- oder Gewitternähe stürmische Böen auftreten.

Schnee?
In der Kaltluft sinkt die Schneefallgrenze auch von Nordwesten ab, wobei sogar auf dem Brocken mit Schneeregen oder zeitweiligem Schnee gerechnet werden kann (Abb. 8). Die Höchsttemperaturen liegen dann am Freitag nur noch zwischen 7 und 13 Grad, auf der Zugspitze herrscht dann zeitweise Schneefall.